Wulff besuchte 1913/1914 die Holzschnitzschule Bad Warmbrunn und 1919 die Fachschule für Holzbildhauer. Von 1914 bis 1918 diente er im Deutschen Heer.[1] Als Jugendfreund von Wilhelm Morgner und Wegbegleiter von Eberhard Viegener gilt Wulff als einer der prägenden Köpfe der westfälischen Kunstszene der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Sein Frühwerk ist durch expressionistische und konstruktivistische Einflüsse gekennzeichnet. Er war mit Johannes Molzahn befreundet, als dieser 1920 bis 1922 in Soest wohnte. Für die modernen Villen Plange (1926), Sternberg (1927) und Jahn (1930) in Soest, die von Bruno Paul entworfen wurden, schuf Wulff jeweils ein Kaminrelief mit einer Stadtansicht von Soest, die heute noch erhalten sind.[2] Nach einem Studienaufenthalt in Paris im Winter 1928/1929 wandte er sich realistischen Darstellungen zu. Ein Schwerpunkt seines Schaffens bilden öffentliche Auftragsarbeiten, wie etwa Bergarbeiter-Denkmäler im Ruhrgebiet.[3]
In Soest erinnert ein Straßennamen an das Wirken Wilhelm Wulffs.Wilhelm Wulffs Tochter Ulrike Probst, die im Juli 2014 starb, stiftete ihr Vermögen der Wilhelm Wulff Stiftung mit dem Stiftungszweck der Förderung von Kunst und Kultur zur Pflege und Würdigung des Werkes von Wilhelm Wulff. Der künstlerische Nachlass von Wilhelm Wulff befindet sich im Museum Wilhelm Morgner in Soest.
Autor: Wulff, Wilhelm. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band5: V–Z. Nachträge: A–G. E. A. Seemann, Leipzig 1961, S.176 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Klaus Bußmann: Durchfreuen der Natur – Blumen Gärten Landschaften – August Macke und die Expressionisten in Westfalen. Münster 1994, ISBN 3-87088836-9.
Christine Knupp-Uhlenhaut (Hrsg.): Wilhelm Morgner – Briefe und Zeichnungen: Briefe an Georg Tappert, an die Mutter und an Wilhelm Wulff. 1984, ISBN 3-87902502-9.
Helmut Ebert: Lexikon der bildenden und gestaltenden Künstlerinnen und Künstler in Westfalen-Lippe. Aschendorff, Münster 2001, Band 3, ISBN 978-3-402-13223-4, S. ?
Landschaftsverband Westfalen-Lippe-Museumsamt für Westfalen: Wilhelm Wulff (1891–1980). Katalog zur gleichnamigen Wanderausstellung. 2011, ISBN 3-92720472-2.
↑ abcHelmut Ebert: Lexikon der bildenden und gestaltenden Künstlerinnen und Künstler in Westfalen-Lippe. Aschendorff, Münster 2001, Band 3, ISBN 978-3-402-13223-4, S. ?.
↑Vgl. Thomas Drebusch: Die Soester Villen. In: Alfred Ziffer (Hrsg.): Bruno Paul, Deutsche Raumkunst und Architektur zwischen Jugendstil und Moderne. München 1992, S. 283ff.
↑Siehe W. Wulff, in: 1936 verbotene Bilder, Ausstellungskatalog zur 34. Jahresausstellung des DKB in Bonn, Deutscher Künstlerbund, Berlin 1986. (Mitgliederverzeichnis 1936, S. 98–99).
↑vgl. Personenakte Wilhelm Wulff; Landesarchiv Berlin; A Rep. 243-04 Nr. 10009.
↑Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000; S. 596 und passim
↑Vgl. Kataloge der „Großen Deutschen Kunstausstellung“. München, 1937, 1943 und 1944.