Die Bundesautobahn 27 verläuft westlich, einen Kilometer entfernt. Bis zur Nordsee sind es in westlicher Richtung fünf Kilometer. Die Emmelke, ein linksseitiger (westlicher) Nebenfluss der Medem, hat ihre Quelle bei Wanhöden.
Der Ort Wanhöden wird das erste Mal im Jahre 1509 in dem nahegelegenen Kloster Neuenwalde erwähnt. In einer dortigen Urkunde des Güterregisters wird der Ort noch Wanhoyen oder auch Wanhoyge genannt.
Schule
Etwa um das Jahr 1875 beschäftigten sich die Wanhödener mit dem Bau einer Schule.[3] Bis dahin wurden die Kinder überhaupt nicht oder nur in den Wintermonaten unterrichtet, trotz der in den HerzogtümernBremen und Verden 1752 verkündeten Schulpflicht. Der entsprechende einklassige Unterricht fand abwechselnd in den Wohnstuben der ortsansässigen Landwirte statt. Fest angestellte Lehrer gab es zu der Zeit noch nicht. Für die Anzahl der damaligen Schüler wurde ein belesener Schulgehilfe gesucht und dafür entsprechend entlohnt. Unterkunft und freie Kost erhielt er ebenfalls abwechselnd bei den Eltern der Zöglinge. Da er, wie alle anderen Lehrer auch, weniger als zehn Reichsthaler im Jahr als Lohn bekam, musste er sich meistens als Tagelöhner, Hollandgänger oder als Schreiber zusätzliche Einkünfte beschaffen. Ein Prediger aus Altenwalde beaufsichtigte ihn und prüfte sein Können vor der Einstellung. Ein ihm vorgesetzter Superintendent aus Dorum bekam Auskunft und Berichterstattung über die Dienstverwaltung und dem Lebenswandel des entsprechenden Wanhödener Lehrers.
Eine eigene Dorfschule ist erst im Jahre 1883 errichtet worden. Ein Wohntrakt, für den Lehrer, wurde neun Jahre später an die Schule angebaut. Elektrisches Licht bekamen beide Gebäude im Jahr 1930 und fließendes Wasser 1960 gelegt. In der einhundertjährigen Schulgeschichte lagen die Schülerzahlen meistens zwischen 15 und 30 Schülern. Nach dem Zweiten Weltkrieg war wegen der hohen Flüchtlings- und Evakuiertenzahlen ein Höchststand von 60 Schülern erreicht worden. Laut der Chronik haben die Lehrkräfte von Wanhöden oft gewechselt, denn es sind insgesamt 21 Lehrkräfte verzeichnet worden.
Die Dorfschule wurde im Jahre 1968 aufgelöst. Das Schulgebäude baute man zu einem Einfamilienhaus um, es ist bis heute bewohnt.
500. Geburtstag
Im Jahre 2009 fand eine große Feierlichkeit zum 500. Geburtstag des Dorfes statt,[4][5] zu der auch eine 240-seitige Festschrift/Chronik veröffentlicht wurde.[6]
Eingemeindungen
Am 1. Januar 1970 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Wanhöden in die Gemeinde Nordholz eingegliedert, die ihrerseits am 1. Januar 2015 mit der bisherigen Samtgemeinde Land Wursten zur neuen Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste fusionierte.[7]
Gefallenendenkmal – da die beiden verheerenden Weltkriege den Wanhödenern etliche Gefallene und Vermisste beschert haben, wurde im Ortskern des Dorfes ein Gefallenendenkmal errichtet.[12][13] Zu Ehren der Toten und Verschollenen, finden jeweils am Volkstrauertag Gedenkfeiern und Kranzniederlegungen von Vereinen und der Gemeinde an diesem Denkmal statt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Auf dem Flughafengelände findet seit 2009 jährlich das Musikfestival „Deichbrand“ statt
Vereine und Verbände
Schützenverein Wanhöden von 1929 e. V.
Verein für deutsche Schäferhunde e. V.
Freiwillige Feuerwehr Wanhöden
Literatur
Fritz Hörmann, Ude Meyer, Christian Morisse, Eberhard Nehring, Irmgard Seghorn, Egon Stuve, Else Syassen: Flurnamensammlung Wesermünde – Die Flurnamen des Grundsteuerkatasters von 1876. Hrsg.: Kulturstiftung der Kreissparkasse Wesermünde (= Neue Reihe der Sonderveröffentlichungen der Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. Band27). Männer vom Morgenstern Verlag, Bremerhaven 1995, ISBN 3-931771-27-X, S. 21 ([Digitalisat (Memento vom 26. Oktober 2007 im Internet Archive) ] [PDF; 431kB]).
Wilfried Kuhl: Chronik von Wanhöden – Vom Moor zum Dorf mit einer Zeitreise von 1509 bis 2009. August Rauschenplat Verlag, Cuxhaven 2009 (Nachdruck geplant,[4] noch kein Erscheinungstermin).
Friedhelm Bartels, Birgit Deppe, Renate Grützner, Wolfgang Köthe, Wilfried Kuhl: Land Wursten und Nordholz – gestern & heute – Wurster Nordseeküste. Kellner Verlag, Bremen 2017, ISBN 978-3-95651-128-8.
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H. E. Hansen: Wanhöden – Ein Kapitel Dorfschulgeschichte. In: Männer vom Morgenstern, Heimatbund an Elb- und Wesermündung e. V. (Hrsg.): Niederdeutsches Heimatblatt. Nr.230. Nordsee-Zeitung GmbH, Bremerhaven Februar 1969, S.2 (Digitalisat [PDF; 3,7MB; abgerufen am 15. März 2019]).
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Zeitreise durch Wanhöden. In: Sonntagsjournal der Nordsee-Zeitung. Nordwestdeutsche Verlags-GmbH, Bremerhaven 14. Dezember 2009.
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Gesetz über die Neubildung der Gemeinde Wurster Nordseeküste, Landkreis Cuxhaven. In: Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr.26/2012. Hannover 8. November 2012, S.428, S. 2 (Digitalisat [PDF; 454kB; abgerufen am 18. Mai 2019]).
↑Michael Rademacher: Landkreis Wesermünde. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900 (Siehe unter: Nr. 85).
↑Statistisches Bundesamt Wiesbaden (Hrsg.): Amtliches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland – Ausgabe 1957 (Bevölkerungs- und Gebietsstand 25. September 1956, für das Saarland 31. Dezember 1956). W. Kohlhammer, Stuttgart 1958, S.193 (Digitalisat).