Da Walter Billigheimers Vater Jude war, musste dieser mit seiner jungen Familie Deutschland 1938 verlassen. Eine neue Bleibe fand sie im englischen Manchester, wo Bodmer, wie er seit 1947 hieß, die Grammar School besuchte. An der University of Cambridge bestand er den höchst angesehenen Tripos in Mathematik. 1956 heiratete er die britische Genetikerin Julia Bodmer (1934–2001), geborene Pilkington.[2] Das Paar hatte drei Kinder.[3]
Er war unter den Ersten, die sich für die Sequenzierung des menschlichen Genoms einsetzten. Von 1991 bis 1993 diente er der Human Genome Organisation (HUGO) als Präsident.[11] Krebsforschung im eigenen Labor qualifizierte ihn zum Generaldirektor (1991 bis 1996) des Imperial Cancer Research Fund.[12] Im Jahr 2005 betraute der Wellcome Trust Walter Bodmer mit der Leitung eines Großprojektes, das die genetische Zusammensetzung der britischen Bevölkerung erfasste. 1981 erhielt Bodmer die Mendel Medal der Genetics Society, 1994 den Michael-Faraday-Preis der Royal Society für seine Beiträge zur Popularisierung der Wissenschaften. 2013 erhielt er die Royal Medal.
Den Akzent der Forschung setzt Bodmer auf die genetischen Mechanismen von Darmkrebs und dessen Stammzellen.[13]
Literatur
Bodmer, Walter Fred, in: Werner Röder; Herbert A. Strauss (Hrsg.): International Biographical Dictionary of Central European Emigrés 1933–1945. Band 2,1. München : Saur, 1983, S. 128
↑Walter F Bodmer: The study of population genetics and gene effects, with special reference to Primula vulgaris and the house mouse. Thesis, University of Cambridge, 1959.
↑Walter F Bodmer: The Imperial Cancer Research Fund in the 1980s. In: Postgrad Med J 66/1990, Suppl 1: S. 18–22.
↑N. Ashley, T. M. Yeung, W. F. Bodmer: Stem cell differentiation and lumen formation in colorectal cancer cell lines and primary tumors. In: Cancer Research. Band 73, Nummer 18, September 2013, S. 5798–5809, doi:10.1158/0008-5472.CAN-13-0454, PMID 23867471. PDF.