Die Pläne stammten von Theodor Bach (Wiener Baugesellschaft; * 1858 Wien; † 1938 Prag)[1] und dem Marine-Oberingenieur Camillo Flat, die Bauausführung von Ettore Fenderl (* 1862 Triest; † 1966 Vittorio Veneto) und Friedrich Reichel.[2]
Das Gebäude wurde 1908, unmittelbar nach seiner Fertigstellung, von der Marinesektion des Kriegsministeriums bezogen, die seit 1887 im Maximilianhof gegenüber der Votivkirche, an der Währinger Straße im 9. WienerGemeindebezirkAlsergrund, untergebracht gewesen war. Vom Gebäude in der Vorderen Zollamtsstraße 9 aus wurden in den letzten zehn Jahren Österreich-Ungarns alle administrativen Angelegenheiten der k. u. k. Kriegsmarine erledigt.
1918 bis 1925
Am 12. November 1918 wurde die k.u.k. Marinesektion zusammen mit dem gesamten Kriegsministerium vom neuen Staat Deutschösterreich für aufgelöst erklärt und als liquidierendes Kriegsministerium unter der Aufsicht des deutschösterreichischen Staatsamtes für das Heerwesen weitergeführt. Dies betraf auch die liquidierende Marinesektion, die noch einige Zeit in ihrem Gebäude tätig war, um Personal- und Sachangelegenheiten der nicht mehr bestehenden k.u.k. Marine zu bearbeiten. Seit April 1920 wurde für das liquidierende Kriegsministerium die Bezeichnung Militärliquidierungsamt verwendet, ehe diese Dienststelle 1931 endgültig aufgelöst wurde.
Das Gebäude schließt unmittelbar an drei andere Amtsgebäude an. Das architektonische Hauptportal befand sich in der Vorderen Zollamtstraße mit Blick auf den Wienfluss.
Der tatsächlich benützte Eingang war links um die Ecke situiert, in der Marxergasse 2, wo die Straßenbahnlinien 77 und K zum Stubenring verkehrten. Auch die Postanschrift der Marinesektion ("Wien III. Bezirk, Marxergasse 2") lautete auf die Marxergasse.
Der Dekor der Fassade ist zum Wienfluss hin reicher und seine teils barockisierenden, teils secessionistischen Formen sind auf das erste Stockwerk konzentriert. Auf dieser Höhe wurde die Fassade auch mit emaillierten Stadtwappen von 16 Adriahäfen der Monarchie verziert, die sich bis heute erhalten haben.