Viktor Gáth arbeitete zunächst am Nationaltheater in Pécs. 1927 ging er nach Berlin zur Ufa. Anfang der 1930er Jahre war er für den Schnitt zweier der erfolgreichsten Filme jener Zeit verantwortlich: Die Drei von der Tankstelle und Der Kongreß tanzt. Im März 1933, kurz nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten, kündigte die Ufa die Zusammenarbeit mit Gertler. Vom Ufa-Management waren Ernst Hugo Correll, Wilhelm Meydam, Hermann Grieving, Alexander Grau und Berthold von Theobald anwesend, als ihm die Frage nach seiner Religionszugehörigkeit gestellt wurde.[1] Gertler war Jude, kehrte nach Ungarn zurück und arbeitete dort bis 1938 als Regisseur, als ihn der ungarische Antisemitismus traf. Er überlebte die Judenverfolgung. Nach dem Krieg produzierte er über zwanzig Filme und unterrichtete an der Budapester Hochschule für Film und Theater.
Kay Weniger: ‘Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …’. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8, S. 190 f.
↑Viktor Gertler: Az én filmem, 1942, S. 108 f, zitiert bei: René Geoffroy: Ungarn als Zufluchtsort und Wirkungsstätte deutschsprachiger Emigranten (1933–1938/39). Frankfurt am Main : Lang 2001, S. 273