Ein bekanntes Beispiel für die Vierfachbindung ist die Gruppe der Octahalodirhenat-Komplexionen Re2X82−. Neben dem bekanntesten davon, dem Octachloridodirhenat(III)-Ion (Re2Cl82−), zuerst als Vierfachbindung beschrieben 1964 von Frank Albert Cotton[1][2], sind derzeit auch Brom-, Iod- und – sehr selten – Fluor-Komplexe bekannt.
Eine weitere Verbindung mit Vierfachbindung ist das tiefrote Dichrom(II)-tetraacetat-dihydratCr2(CH3COO)4(OH2)2, welches für eine Chrom(II)-verbindung relativ stabil ist.[3] Sie wurde zuerst von Eugène-Melchior Péligot 1844 synthetisiert, ihr Charakter als Vierfachbindung aber erst viel später entdeckt.
In einer Computermodellierung konnte gezeigt werden, dass die Verbindung C(Fe)(CO)3 über eine Vierfachbindung verfügen sollte.[4]
Wolfgang A. Herrmann, Fritz E. Kühn: Organorhenium Oxides. In: Accounts of chemical research. Band30, Nr.4, 1997, S.169–180, doi:10.1021/ar9601398 (englisch).
F. A. Cotton, R. A. Walton: Multiple Bonds Between Metal Atoms, Oxford University Press 1993.
Einzelnachweise
↑F. A. Cotton, C. B. Harris: The Crystal and Molecular Structure of Dipotassium Octachlorodirhenate(III) Dihydrate, K2[Re2Cl8]·2H2O. Inorg. Chem., Band 4, 1965, S. 330–333.
↑Sowjetische Wissenschaftler fanden 1963 bereits kristallographische Hinweise auf eine Vierfachbindung in diesem Molekül, beschrieben aber die Struktur falsch. V. G. Kuznetsov, P. A. Koz'min, The structure of (pyH)HReCl4, Zhurnal Strukturnoi Khimii 1963, 4, 55–62.
↑Gerd Blumenthal, Dietmar Linke, Siegfried Vieth: Chemie: Grundwissen für Ingenieure. 1. Auflage, Vieweg +Teubner, 2006, ISBN 978-3-519-03551-0, S. 327.
↑Kalita, Rohman et al: Transition metal carbon quadruple bond: viability through single electron transmutation. In: Physical Chemistry Chemical Physics PCCP. 24. September 2020, doi:10.1039/D0CP03436C.