La Harazee ist ein kleiner Weiler 2¼ Kilometer östlich von Vienne-le-Château am westlichen Rand des Argonnenwaldes. Im Frühjahr und Sommer 1915 kam es während des Ersten Weltkriegs nördlich und östlich von La Harazee zu verzweifelten Kämpfen. Die kämpfenden Truppen bemühten sich um den Besitz des tief eingeschnittenen Tals des Flüsschens Biesme und der Schlucht von La Chalade, die sich von dort aus nach Osten über das Argonnenplateau erstreckt. Die Franzosen behielten das Tal und die Schlucht in ihrem Besitz, erlitten jedoch große Verluste bei den erfolglosen Bemühungen, ihre Positionen im Norden zu verbessern. Erst im Herbst 1918, als die Amerikaner den Wald durchbrachen, wurde der Feind endgültig aus seinen Festungen in dieser Region vertrieben.
La Harazee hat einen wichtigen Platz in der amerikanischen Geschichte eingenommen, weil es zu Beginn der Maas-Argonnen-Offensive die äußerste linke Flanke der 1. US-Armee bildete. Die Unterstände in den Hügeln und die Feldbahn, auf der Pferde kleine, mit Nachschub beladene Loren zogen, waren das Werk der Franzosen, die bereits vier Jahre lang um La Harazee gekämpft hatten, bevor die Amerikaner in diesen Sektor kamen.
Hier griff das 308. Infanterieregiment der 77. Division das Labyrinth der deutschen Schützengräben an, die nördlich des Dorfes in den steilen Schluchten und dichten Wäldern des Waldes lagen. Zu diesem Regiment gehörte das bekannte „Lost Battalion“ unter Oberstleutnant Charles W. Whittlesey und Capt. George G. McMurtry, das am 2. Oktober 1918 vor die Hauptkampflinie der Amerikaner geriet und in einer tiefen Schlucht vom Feind umzingelt wurde. Die kleine Truppe der Amerikaner verteidigte sich erfolgreich und wurde nach sechs Tagen Belagerung befreit.[1]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
1962
1968
1975
1982
1990
1999
2006
2018
Einwohner
524
550
511
565
609
625
597
519
Quellen: Cassini und INSEE
Sehenswürdigkeiten
Kirche Saint-Pierre-et-Saint-Paul aus dem Jahre 1728, Monument historique seit 1974/1996