Der Verlotsche Beifuß ist eine ausdauerndekrautige Pflanze, die Wuchshöhen von 1 bis 1,5 Metern erreicht. Sie bildet viel längere Ausläufer und besitzt überwinternde Blattrosetten, vermehrt sich hauptsächlich durch Ausläufer und bildet so dichte Gruppen. Die Stängel sind gerippt und mehr oder weniger behaart. Die Pflanzenteile sind angenehm aromatisch.
Die unteren Laubblätter sind fiederschnittig, die oberen gelappt, sie sind kurz gestielt bis sitzend. Die spitzen und „ganzrandigen“ Blattsegmente sind ganz bis grob gezähnt oder gelappt bis schnittig, mit spitzen Zähnen oder Lappen. Die Blattoberseite ist fast kahl und die -unterseite dicht gräulich-silbrig, spinnwebig behaart.
Generative Merkmale
Der Verlotsche Beifuß blüht sehr spät im Sommer. In traubigen oder dichten rispigenGesamtblütenständen befinden sich mehrere körbchenförmige Teilblütenstände. Es sind blattartige Tragblätter, Hochblätter vorhanden. Die kleinen und urnenförmigen Blütenkörbchen besitzen ein teils spinnwebig behaartes Involucrum („Hüllkelch“). Der Blütenboden ist kahl und ohne Spreublätter. Die Blütenkörbchen enthalten nur Röhrenblüten. Die Röhrenblüten sind bräunlich bis rötlich oder gelb, sie sind alle fertil, am Rand sind sie weiblich und in der Mitte zwittrig.
Im Unterschied zu der sehr ähnlichen Artemisia vulgaris ist der Geruch stark kampferartig und er blüht erst ab September/Oktober. Die äußere Hüllblätter sind grauweiß, filzig mit grünem Mittelnerv, die inneren stumpf und breit hautrandig.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2+w (frisch aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 4 (nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch).[3]
James Cullen, Sabina G. Knees, H. Suzanne Cubey: The European Garden Flora. Volume V, Second Edition, Cambridge Univ. Press, 2011, ISBN 978-0-521-76164-2, S. 503 f.
Peter Sell, Gina Murrell: Flora of Great Britain and Ireland. Volume 4, Cambridge Univ. Press, 2006, ISBN 0-521-55338-5, S. 466 f.
Gwen J. Harden: Flora of New South Wales. Volume 3, UNSW Press, 1992, 2002, ISBN 0-86840-172-2, S. 295.
↑
Eleonora Gabrielian, Joan Vallès Xirau: New Data about the Genus Artemisia L. (Asteraceae) in Armenia. In: Willdenowia. Volume 26 (1/2), 1996, S. 245–250, doi:10.3372/wi.26.2611.
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