Ver Sacrum mit wechselndem, anfänglichem Zusatz Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs[1] war eine von der Wiener Secession herausgegebene Kunst- und Literaturzeitschrift, die von 1898 bis 1903 in Wien erschien.
Mit ihren sechs Jahrgängen (1898–1903) gilt die Zeitschrift Ver Sacrum (lateinisch für „heiliger Frühling“), offizielles Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs, als aufschlussreichster und künstlerisch anspruchsvollster Begleiter durch die frühe Geschichte der Wiener Secession.[2]
Ver Sacrum bot, wie viele internationale Zeitschriften, die um 1900 der Vermittlung und Verbreitung der neuen Kunst gewidmet waren, eine reiche Palette an Informationen, ergänzt durch eine Fülle an Illustrationen und Buchschmuckbeiträgen. Ver Sacrum ist jedoch einmalig aufgrund des nahezu quadratischen Formats. Für die Gestaltung der Zeitschrift waren ständig wechselnde Arbeitsteams verantwortlich.
Ab 1900 trat der Informationswert stärker in den Vordergrund. Ab dem dritten Jahrgang erschien die Zeitschrift zweimal anstatt einmal im Monat, jedoch in kleinerer Auflage.
Mit der Ankündigung einer „zwanglosen Folge von Veröffentlichungen“ und einem Rückblick auf die sechsjährige Editionsgeschichte wurde die regelmäßige Veröffentlichung, nachdem sie „ihren Zweck erfüllt“ hatte, Ende 1903 eingestellt.[6]
Literatur
Marian Bisanz-Prakken: Ver sacrum. In: Christian Brandstätter (Hrsg.): Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne. Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, Monika Faber, Peter Gorsen, Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, Rainer Metzger und Käthe Springer. 1. Auflage. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85498-355-7, S.67–76.
Norbert Greth: Die Wiener Sezession. Publizistik und Publizität, 1898/99. Hrsg.: Universität Salzburg. Salzburg 1970 (onb.ac.at Katalogeintrag ÖNB – Salzburg, Univ., Diss., 1970).
Otmar Rychlik: Zeichnungen und Entwürfe für Ver Sacrum aus dem Archiv der Wiener Secession. Archiv der Wiener Secession, Wien 1986, DNB881388157 (31 S., Ausstellungskatalog).
Hans H. Hofstätter: Jugendstil. Graphik und Druckkunst. Holle, Baden-Baden 1968 (als Lizenzausgabe: Rheingauer Verl.-Ges., Eltville 1987, ISBN 3-88102-062-4).
Annette Lettau, Michael Pabst: Wien um 1900. Grafik und Buchkunst 1895–1914. Zeichnungen, Aquarelle, Grafik und Buchkunst aus den Beständen des Historischen Museums der Stadt Wien, der Galerie Pabst und aus Privatbesitz. Museum Villa Stuck, München, 25.11.1982–30.1.1983. Hrsg.: Galerie Michael Pabst. München 1982, OCLC1071737817.
Robert Waissenberger: Ver Sacrum. Die Zeitschrift der Wiener Secession 1898–1903 (= Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Band77). Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien 1982, OCLC9393603.
Ver Sacrum. Scans bei Blue Mountain project, Historic Avant-Garde Periodicals for Digital Research, Princeton University (Januar 1898 – Dezember 1903; 118 Ausgaben, mit OCR-Volltext)
Einzelnachweise
↑Ver Sacrum. Organ der Vereinigung bildender Künstler Österreichs (1898). Anderer Zusatz teils: Zeitschrift der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs (1899), teils: Mittheilungen der Vereinigung Bildender Künstler Österreichs (ab 1900).
↑Marian Bisanz-Prakken: Ver sacrum. In: Christian Brandstätter (Hrsg.): Wien 1900. Kunst und Kultur. Fokus der europäischen Moderne. Mit Beiträgen von Hans Bisanz, Marian Bisanz-Prakken, Christian Brandstätter, Monika Faber, Peter Gorsen, Daniela Gregori, Hanel Koeck, Richard Kurdiovsky, Rainer Metzger und Käthe Springer. 1. Auflage. Christian Brandstätter Verlag, Wien 2005, ISBN 3-85498-355-7, S.67–76.