Die Tochter des Hamburger Theaterleiters Ernst Drucker und Schwester einer jüngeren Tänzerin wirkte seit 1925 in deutschen Stummfilmen mit. Sie verkörperte den zu dieser Zeit beliebten Flapper oder auch den Typ der Femme fatale, der mit seinen weiblichen Reizen die Männer ins Verderben zieht. Seit 1929 spielte die mit einem Engländer verheiratete Künstlerin darüber hinaus an den Berliner Bühnen von Victor Barnowsky und Fritz Rotter. Bereits 1931 versiegte ihre Filmkarriere.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 emigrierte Boothby nach Frankreich. Dort sorgte sie Mitte desselben Jahres mit einem Suizidversuch für Schlagzeilen[2]. Ende 1933 soll sie, inzwischen wieder geschieden, geplant haben, den Frankreich-Repräsentanten von Woolworth, Richard Armstrong, zu ehelichen und reiste zu diesem Zweck mit ihrer Mutter Marie Drucker nach New York[3]. Valerie Boothby lebte danach viele Jahre lang in Ägypten und arbeitete, zuletzt mit einem adeligen italienischen Rechtsanwalt verheiratet, als Porträtmalerin und Jugendbuchautorin. Zu ihren Werken gehören „Der Katzenkapitän: Eine phantastische Erzählung“ und „Knurr und seine Bande oder: Hunde erobern eine Stadt“. 1970 kehrte sie in ihre Heimatstadt Hamburg zurück und verbrachte dort als Valerie Boothby-Colonna ihren Lebensabend.
1931: So lang' noch ein Walzer vom Strauß erklingt
Werke
Der Katzenkapitän. Eine phantastische Erzählung. Aarau, H.R. Sauerländer, 1959.
Literatur
Kay Weniger: 'Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben …'. Lexikon der aus Deutschland und Österreich emigrierten Filmschaffenden 1933 bis 1945. Eine Gesamtübersicht. S. 108, ACABUS-Verlag, Hamburg 2011, ISBN 978-3-86282-049-8
Einzelnachweise
↑Geburtsjahr laut Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. IMDb und filmportal.de. geben 1906 als Geburtsjahr an.