Die Bruder Konrad geweihte Kapelle wurde 1934 zur Kirche umgewandelt und die Utweiler Katholiken aus der kirchlichen Abhängigkeit zum französischen Güderkirch gelöst. 1939 gehörte der Ort zur Roten Zone. Die Bewohner wurden evakuiert; der verlassene Ort unmittelbar an der Grenze wurde zum Kriegsschauplatz. 1944 wurde Utweiler zum zweiten Mal evakuiert.[6]
Utweiler war im März 1945 die erste Ortschaft im heutigen Saarland, die im Zweiten Weltkrieg von der 12. Division der amerikanischen Truppen eingenommen wurde. Zuvor entwickelte sich eine erbitterte Panzerschlacht um den Ort, da die 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ den Einsatzbefehl hatte, „unter allen Umständen den Gegner vom Reichsgebiet fernzuhalten“. Bei den Kämpfen kamen rund 600 Deutsche und Amerikaner ums Leben.[7]
Von 1937 bis 1950 war Utweiler Bestandteil der „Bürgermeisterei Altheim“. Danach gehörte es als selbstständige Gemeinde zur „Bürgermeisterei Medelsheim“.[5]
Die Ortsteile Peppenkum und Utweiler bilden gemeinsam einen Gemeindebezirk, der durch einen Ortsrat vertreten wird.
Sehenswürdigkeiten
Die Filialkirche St. Konrad von Parzham und Mariä Himmelfahrt in Utweiler
In und um Utweiler sind mehrere Wegekreuze aus dem 18. Jahrhundert erhalten geblieben. Die Landesdenkmalliste führt außerdem den Altar der katholischen Filialkirche St. Konrad und Mariä Himmelfahrt aus dem Jahr 1748 auf.
Wirtschaft, Infrastruktur und Verkehr
Das Dorf ist landwirtschaftlich geprägt, die Fahrstraße, die nach Utweiler führt, endet hier.
Regelmäßige Veranstaltungen
Der Bruder-Konrad-Ritt, der in Medelsheim beginnt, führt alljährlich auch durch Utweiler. Die Reliquie des heiligen Konrad, des Schutzpatrons der Landwirte, wird auf einem Wagen mitgeführt. In Utweiler werden die Pferde und Fahrzeuge des Umzugs gesegnet, danach findet eine Messe unter freiem Himmel statt. Die Erträge der Kollekte gehen nach Timor, wo der aus Utweiler stammende Bruder Beatus als Missionar lebt.
↑Bernd Gölzer: Zwei Briefe der Puller von Hohenburg über Steblingen und Utweiler von 1310 und 1340. In: Saarpfalz, Homburg 2013, ISSN0930-1011, S. 56–63
↑Helmut Lambert: Utweiler Familien- und Häuserchronik 1549–1950, Saarbrücken 1993, S. 40
↑Statistisches Jahrbuch für das Departement von Donnersberg Mainz 1811, S. 294. Google Buch