Ursula Caberta

Ursula Caberta y Diaz (* 22. März 1950 in Hamburg) ist eine deutsche Politikerin (ehemals SPD und WASG) und ehemalige Leiterin der Hamburger Arbeitsgruppe Scientology[1] und der Obersten Landesjugendbehörde.[2]

Ursula Caberta während einer Konferenz zum Thema Scientology (Hamburg, 2008)

Politik

Ursula Caberta y Diaz ist Diplom-Volkswirtin. Sie war in den Jahren 1986 bis 1992 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.[3] Dort saß sie als Abgeordnete der SPD Hamburg für ihre Fraktion im Rechtsausschuss, Gesundheitsausschuss sowie im Ausschuss für die Gleichstellung der Frau. Im September 2001 trat sie aus der SPD aus.[3]

Im Jahr 2004 trat sie in die WASG ein.[4] Bei der Bundestagswahl 2005 stand sie als Kandidatin auf der Landesliste Hamburgs auf Platz 2. Sie verpasste aber den Einzug ins Parlament.[5] Sie verließ die WASG im Februar 2007 aus Protest gegen die Annäherung an die PDS.[6]

Sie sieht ihre wichtigste politische Arbeit in der Beschäftigung mit Scientology.[7] Vom Jahr 1992[8] bis 2010[9] war sie die Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology in der Hamburger Innenbehörde und musste sich dort auch gerichtlich mit der Scientology-Kirche auseinandersetzen. Massenmedien wie Der Spiegel oder das ZDF haben sie als Kommentatorin in Scientology-Themen herangezogen.[10] Sie war außerdem Leiterin der seit 2001 bestehenden Obersten Landesjugendbehörde für den Jugendschutz bezüglich neuer und ideologischer Gemeinschaften und Psychogruppen, die ebenfalls zur Hamburger Innenbehörde gehört. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als Sekten-Expertin verfasste Ursula Caberta im Jahr 2002 einen mehrseitigen „Vermerk“ mit Bewertung[11] über die von Andreas Hortmann gegründete Psycho-Gruppe, das ehemalige sogenannte Institut für Spirituelle Psychologie (ISP) in Wiesbaden. Am 1. August 2007 forderte sie ein Verbot der Scientology-Organisation, da diese gegen den Staat operiere und durch ihre Präsenz in Berlin offenkundig nach direktem Einfluss strebe.[12] Im Jahr 2010 wurde die Arbeitsgruppe Scientology geschlossen und Caberta wurde Ministerialreferentin für neureligiöse, ideologische Gemeinschaften und Psychogruppen.[13] Im Jahr 2013 beendete sie ihre Tätigkeit bei der Hamburger Verwaltung.[14] Caberta ist geschieden und hat eine Tochter.[15]

Schriften

Commons: Ursula Caberta – Sammlung von Bildern

Literatur

  • Bürgerhandbuch der Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg, 14. Wahlperiode, Redaktion Hinnerk Fock, Hamburg 1992.

Zeitungs- und Zeitschriftenartikel

Video

Einzelnachweise

  1. fhh.hamburg.de: Wie erreichen Sie die Arbeitsgruppe Scientology?
  2. www.hamburg.de Oberste Landesjugendbehörde für den Jugendschutz bezüglich neuer und ideologischer Gemeinschaften und Psychogruppen, Wir über uns (Memento vom 3. Mai 2010 im Internet Archive)
  3. a b Ursula Caberta aus der SPD ausgetreten, Hamburger Abendblatt, 20. September 2001
  4. Hier planen sie die neue Linkspartei, Hamburger Morgenpost, 22. Juli 2004 und „Wir werden eine Linkspartei oder nichts“, Hamburger Abendblatt, 11. August 2004
  5. Liste der Kandidaten für die Bundestagswahl 2005 vom Bundeswahlleiter (Memento vom 7. Oktober 2007 im Internet Archive)
  6. „Dafür gebe ich mich nicht mehr her“, www.taz.de, 16. Februar 2007
  7. Ansprache zur Preisverleihung des Leipziger Preises von Ursula Caberta y Diaz
  8. Scientology-Buch bleibt im Angebot, taz, 5. Oktober 1992
  9. Die abservierte Sektenjägerin
  10. ZDF: Sendung über Aussteiger aus Scientology (Memento vom 5. Dezember 2003 im Internet Archive)
  11. Definition „Konfliktträchtige Gemeinschaft / Psychogruppe“. In: www.einstiegzumausstieg.de. 20. Februar 2002, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. August 2024.@1@2Vorlage:Toter Link/www.einstiegzumausstieg.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  12. www.welt.de: Sekten-Expertin fordert Scientology-Verbot
  13. 10. August 2011 Info Ursula Caberta www.abendblatt.de
  14. Aus Ärger über gestrichene Finanzmittel: „Scientology-Jägerin“ Caberta gibt Kampf gegen Sekte auf www.focus.de vom 7. Februar 2013
  15. Mit voller Kraft gegen Scientology, Die Welt, 11. August 2007