Die Abkürzung UNCD steht für UN Conference on Disarmament (deutschUN-Konferenz für Abrüstung), oft aber nur als Conference on Disarmament (CD) oder im deutschsprachigen Raum als „Genfer Abrüstungskonferenz“ bezeichnet.
Diese Konferenz ist nicht zu verwechseln mit der Genfer Abrüstungskonferenz des Völkerbunds 1932–1934 und den bilateralen Genfer Rüstungskontrollverhandlungen zwischen der Sowjetunion und den USA ab 1985.
Die Genfer Abrüstungskonferenz ist das einzige multilaterale Forum für Verhandlungen über Rüstungskontrolle und Abrüstung im weltweiten Rahmen. Obwohl mit den Vereinten Nationen organisatorisch und auch thematisch eng verbundenes Gremium ist die Abrüstungskonferenz formell unabhängig. Der Generaldirektor des UN-Büros in Genf (UNOG) ist zugleich Generalsekretär der Abrüstungskonferenz als Repräsentant des Generalsekretärs der Vereinten Nationen.
Entstanden ist die Konferenz aus einer Vereinbarung zwischen den USA und der Sowjetunion im Jahr 1962, die zunächst 18 Mitglieder vorsah und als Eighteen Nation Disarmament Committee (ENDC; dt. 18-Nationen-Komitee für Abrüstung) bezeichnet wurde. Dieses Komitee war bis 1968 tätig. Danach folgte die Umbenennung in Conference of the Committee on Disarmament (CCD; dt. Konferenz des Komitees für Abrüstung), das bis 1978 bestand. Der größte Teil der in den 1960er und 1970er Jahren erreichten weltweiten Rüstungskontroll- und Abrüstungsabkommen wurden auf der Conference of the Committee on Disarmament (CCD) weiterverhandelt. Ab 1975 wurden auch die Bundesrepublik Deutschland und die Deutsche Demokratische Republik Mitglied der Abrüstungskonferenz. Nach dem Abschluss des Umweltkriegsübereinkommens / ENMOD-Konvention vom 18. Mai 1977 konnte die Konferenz kein konkretes Verhandlungsergebnis mehr erzielen. Die Konferenz wurde daher im Jahr 1979 neustrukturiert und auf 40 Mitglieder erweitert und in Conference on Disarmament (CD) umbenannt.
Zur Conference on Disarmament zählten die folgenden Mitglieder der:
Verhandlungsgegenstände waren zur Zeit des Kalten Kriegs, die Verhütung eines Atomkriegs, das weltweite Verbot von chemischen Waffen, das Verbot von Atombombentests (Kernsprengungen), das Verbot von radiologischen Waffen, die Aufrüstung im Weltraum, sowie umfassende Abrüstungsprogramme. Seit 2003 nahmen an den jährlichen Sitzungen 65 Länder teil.
Seit dem Verbot der chemischen Waffen, gestartet 1992 in der UNCD und 1997 erfolgreich abgeschlossen, gab es keine großen Erfolge mehr. Wichtige Mitgliedstaaten sollten nach Meinungen von Menschenrechtsorganisationen 2018 Sitzungen boykottieren,[1] als turnusgemäß für vier Wochen ausgerechnet Syrien den Vorsitz erhielt, das für Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht wurde.[2]
Seit 2003 nehmen an den jährlichen Sitzungen 65 Staatsdelegationen teil (Stand 5.2019).[3] Diese Sitzungen beginnen jeweils im Januar eines neuen Jahres und enden im September desselben Jahres mit einer Abschluss-Session.