Die UEFA Europa League 2023/24 war die 53. Spielzeit des zweithöchsten europäischen Wettbewerbs für Vereinsmannschaften im Fußball, der bis zur Saison 2008/09 unter der Bezeichnung UEFA-Pokal stattfand. Sieger wurde zum ersten Mal Atalanta Bergamo.
Diese Ausgabe war die letzte Saison mit dem aktuellen Format mit 32 Mannschaften, die an der Gruppenphase teilnehmen, nachdem die UEFA angekündigt hat, dass für die folgende Spielzeit ein neues Format eingeführt wurde.[2]
Die Einteilung in die einzelnen Qualifikationsrunden bestimmt sich nach der Zugangsliste der UEFA. Die Reihenfolge der Verbände bestimmt sich hierbei nach den Verbandskoeffizienten der UEFA-Fünfjahreswertung 2021/2022.
Falls sich der Pokalsieger eines Landesverbandes für die UEFA Champions League 2023/24 qualifiziert oder bereits für die UEFA Europa League 2023/24 qualifiziert gewesen wäre, bekommt die nächste Mannschaft aus der nationalen Liga den schlechtestmöglichen Startplatz dieser Nation in der Qualifikation zur UEFA Europa League, während die anderen Teams dementsprechend aufrücken und den nächstbesseren Startplatz übernehmen. Soweit ein Verein keine Zulassung für die UEFA-Wettbewerbe erhielt, rückt das in der nationalen Liga nächstbeste Team nach.
Die Qualifikation zur Europa League beginnt erst mit der 3. Qualifikationsrunde.
Am Pokalsieger- und Verfolgerweg der 3. Qualifikationsrunde nehmen die Pokalsieger bzw. deren Nachrücker aus den Verbänden auf den Plätzen 15 und 16 der Rangliste sowie die zwei Verlierer des Platzierungswegs der 2. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League 2023/24 teil. Prinzipiell gilt, dass die Direktqualifikanten gesetzt sind und gegen die Verlierer aus der Champions League gelost werden. Unterlegene Mannschaften wechseln in den Platzierungsweg der Play-offs der UEFA Europa Conference League 2023/24, während die Gewinner die Play-offs der UEFA Europa League 2023/24 erreichen.
Die letzte Qualifikationsrunde wird zwecks besserer Vermarktungschancen „Play-offs“ genannt. Es nahmen die Pokalsieger der Verbände auf den Plätzen 7 bis 13 der Rangliste (ohne Russland), die in Priorität 1 gesetzt sind, die in Priorität 2 gesetzten sechs Verlierer des Champions-Wegs der 3. Qualifikationsrunde der UEFA Champions League, die in Priorität 3 gesetzten fünf Sieger des Meisterwegs der vorhergehenden Runde sowie in Priorität 4 gesetzt die beiden Sieger des Pokalsieger- und Platzierungswegs der vorhergehenden Runde und der Nachrücker des Verbands auf Platz 14 der Rangliste (Schweiz) teil. Unterlegene Mannschaften wechselten in die Gruppenphase der UEFA Europa Conference League.
Auslosungsverfahren
- drei Teams aus Priorität 1 gegen drei Teams Priorität 4
- restliche drei Teams Priorität 1 gegen drei Teams Priorität 3
- restliche zwei Teams Priorität 3 gegen zwei Teams Priorität 2
- restliche vier Teams Priorität 2 treten gegeneinander an
Ab der Gruppenphase werden sämtliche Spiele zentral von der UEFA vermarktet, um höhere Medien-Aufmerksamkeit und damit steigende Werbeeinnahmen zu generieren.
die 6 Pokalsieger der Verbände auf den Plätzen 1 bis 6 der Rangliste (bzw. deren Nachrücker, falls sich diese bereits für die Champions League qualifiziert haben),
5 Ligavertreter der Verbände auf den Plätzen 1 bis 5 der Rangliste,
die 2 Verlierer des Platzierungswegs der Play-offs sowie
die 4 Verlierer des Champions-Wegs der Play-offs der UEFA Champions League.
Die Auslosung der Gruppen fand am 1. September 2023 statt.
Die Gruppensieger qualifizieren sich direkt für das Achtelfinale, die Gruppenzweiten bestreiten die Finalrunden-Play-offs gegen die Gruppendritten der UEFA Champions League 2023/24, die Gruppendritten spielen in der Zwischenrunde der UEFA Europa Conference League 2023/24 weiter.
Spiel zwischen Olympiakos Piräus und FK TSC fand am 14. Dezember 2023 auf Anweisung der griechischen Regierung nach vorangegangenen Fan-Ausschreitungen ohne Zuschauer statt.[3]
Am 18. Dezember 2023 wurden in Nyon acht Paarungen je eines Gruppendritten der Champions League und eines Gruppenzweiten der Europa League ausgelost, wobei die Gruppenzweiten der Europa League das Hinspiel auswärts bestritten. Mannschaften eines Landesverbandes durften einander nicht zugelost werden.
Die Hinspiele fanden am 15. Februar, die Rückspiele am 22. Februar 2024 statt.
Am 23. Februar 2024 wurden in Nyon acht Paarungen je eines Siegers der Finalrunden-Play-offs und eines Gruppensiegers der Europa League ausgelost, wobei die Gruppensieger der Europa League das Hinspiel auswärts bestritten. Mannschaften eines Landesverbands durften einander nicht zugelost werden.
Die Hinspiele fanden am 6. und 7. März, die Rückspiele am 14. März 2024 statt.
Die Paarungen des Viertelfinales wurden am 15. März 2024 in Nyon durch offene Auslosung bestimmt.[4] Die Hinspiele fanden am 11. April, die Rückspiele am 18. April 2024 statt.[5]
Die Paarungen des Halbfinales wurden am 15. März 2024 in Nyon (mit der Viertelfinal-Auslosung) durch offene Auslosung bestimmt. Die Hinspiele fanden am 2. Mai, die Rückspiele am 9. Mai 2024 statt.
Florian Wirtz (35.), Edmond Tapsoba (67.), Robert Andrich (73.)
Spieler des Spiels: Ademola Lookman (Atalanta Bergamo)
Beste Torschützen
Nachfolgend sind die besten Torschützen der Europa-League-Saison (ohne die Qualifikationsrunden) aufgeführt. Die Sortierung erfolgt analog zur UEFA-Torschützenliste nach Anzahl der Tore, bei gleicher Trefferzahl werden diese Spieler alphabetisch sortiert.[6]
Bayer 04 Leverkusen ist der europäische Teilnehmer mit den meisten Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage: 51, wovon 42 gewonnen wurden und 9 Unentschieden endeten (2023/24, davon alle 34 Bundesligaspiele, wovon 28 gewonnen wurden und 6 Unentschieden endeten; Stand: 22. Mai 2024). Damit ist Bayer Leverkusen die erste Mannschaft, die eine komplette Bundesligasaison ungeschlagen blieb.[7]
Die zwischenzeitliche Marke von 49 Spielen stellte den Rekord in den europäischen Ligen, seit Einführung von UEFA-Wettbewerben in der Saison 1955/56 (vor Benfica Lissabon aus der portugiesischen Primeira Liga, das zwischen Dezember 1963 und Februar 1965 in 48 Spielen in Folge unbesiegt blieb).[8]
Die Serie riss im 52. Saisonpflichtspiel bei der 0:3-Niederlage im Finale der UEFA Europa League gegen den italienischen Vertreter Atalanta Bergamo.[7][9] Die erste Niederlage kassierte Bayer Leverkusen vor dem Finale im DFB-Pokal 2023/24 im vorletzten von 53 Pflichtspielen der Saison.[10]
Mit Atalanta Bergamo siegte nach Villarreal 2021 zum zweiten Mal eine Mannschaft bei der Europa League, die bislang noch keine nationale Meisterschaft gewann.[7] Es ist auch der erste internationale Titel Atalantas.[11] Zum ersten Mal in seiner Karriere traf Ademola Lookman in einem Spiel dreifach.
Siegermannschaft
(in Klammern sind die Spiele und Tore angegeben)[12]