Der Tschirpen liegt als Teil der Zentralen Plessurberge zwischen dem Hörnligrat und dem Parpaner Weisshorn. Zusammen mit diesem bildet er als langgezogener Grat den südlichen Abschluss des Urder Augstbergs. Sein Südostgrat fällt gegen Schafälpli beziehungsweise Schaftällihorn ab und bildet mit dessen Ende den natürlichen Riegel des Älplisees. Der Nordgrat, der mit einem Klettersteig erschlossen ist, geht lückenlos in den Hörnligrat über. Die Nordostflanke fällt steil gegen die Verborgenen Weng oberhalb von Hauen- und Schwellisee ab. Dem Ostabbruch ist ein Felsturm vorgelagert, den man aus der Scharte zwischen Turm und Wand über einen etwa zehn Meter hohen Absatz erklettern kann. Die Gipfelaussicht ist beschränkt, bietet aber einen interessanten Tiefblick auf den Urdensee und das Aroser Tal. Der Name Tschirpen leitet sich wahrscheinlich von "Scherben" (Bergtrümmer) ab.[1]
Vom 23. Juli bis zum 31. August 2016 wird auf der Ostseite des Tschirpen im Rahmen der begehbaren Land Art Installation «Grenzland» optisch auf das Aufeinandertreffen von europäischen und ursprünglich afrikanischen Gesteinsmassen aufmerksam gemacht. Dies geschieht mit 49 Markierungen aus reflektierendem Solar-Material, beweglichen Objekten, die an drei Meter langen Stäben montiert sind.[2][3]
Wie am Aroser und Parpaner Rothorn sowie am Erzhorn und Guggernellgrat wurden auch am Tschirpen in früheren Zeiten Eisenerze abgebaut und im Schmelzofen in der Isel verhüttet. Die Stollen, in denen vorwiegend Hämatit gewonnen wurde, befanden sich in den Verborgenen Weng auf rund 2360 m ü. M.
Eugen E. Hüsler, Daniel Anker: Die Klettersteige der Schweiz, AT Verlag, Aarau 2010, S. 226.
Manfred Hunziker: Ringelspitz/Arosa/Rätikon, Alpine Touren/Bündner Alpen, Verlag des SAC 2010, ISBN 978-3-85902-313-0, S. 302 f.
SAC Clubführer, Bündner Alpen 1, Tamina- und Plessurgebirge, Verlag des SAC, 4. Auflage 1988, S. 27 ff, 339.
SAC Clubführer, Bündner Alpen 1, Tamina- und Plessurgebirge, Central-Comité des SAC, 2. Auflage 1925, S. 305 f., 322 f.
Marta Cornelius: Besprechungen. Jos Cadisch: Geologie der Schweizer Alpen. In: Mitteilungen der Österreichischen Geologischen Gesellschaft. Band 45, 1952, S. 229–234 (zobodat.at [PDF; 768 kB]).