Biewer liegt an der Mündung des Biewerbaches in die Mosel nördlich des Stadtzentrums auf der linken Moselseite und hat etwa 2000 Einwohner.
Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Biewer im Jahre 929. Archäologische Funde beweisen jedoch, dass das Gebiet von Biewer schon wesentlich früher besiedelt war. Zur Zeit der Stadtgründung Triers im Jahre 16 v. Chr., führte eine Römerstraße von Trier über Biewer die Mosel entlang, um dann weiter durch die Eifel bis nach Köln zu verlaufen. Entlang dieser Straße gab es in der Höhe Biewers einige römische Behausungen sowie ein römisches Gräberfeld. Am 21. Mai 1930 wurde Biewer in die Stadt Trier eingegliedert.
Für den Stadtteil Biewer wurde ein Ortsbezirk gebildet. Dem Ortsbeirat gehören elf Beiratsmitglieder an, den Vorsitz im Ortsbeirat führt der direkt gewählte Ortsvorsteher.[1]
Eine überregional bekannte Besonderheit von Biewer ist der jedes Jahr am Fastnachtsdienstag stattfindende Schärensprung. Der Schärensprung ist eine Art Tanzreigen, bei dem sich eine lange Kette von hüpfenden und springenden, sich an den Händen haltenden Menschen am Anfang des Fastnachtsumzuges durch die Straßen von Biewer schlängelt. Der Ursprung dieses Brauchs ist bis heute nicht erforscht, es wird jedoch von keltischen Bräuchen ausgegangen, mit denen der Winter vertrieben werden sollte. Ähnlichkeiten zum Schärensprung besitzt die im benachbarten Luxemburg jährlich stattfindende Echternacher Springprozession, sowie der Furry Dance am Flora Day (8. Mai) in Helston (Cornwall, Großbritannien).
Aus der Zeit des Nationalsozialismus hat sich das 1936/37 als Staatsjugendheim erbaute, auch Haus der NSDAP und Großheim der HJ genannte, nach Plänen des Leiters des städtischen Hochbauamtes durch Heinrich Otto Vogel und E. Winklers errichtete Gebäude[5] erhalten. Es ist neben den heutigen Altbauten der Hochschule Trier das bedeutendste Baudenkmal aus der Zeit des Nationalsozialismus in Trier
Der Ort weist einen dörflichen und vereinzelt einen vorstädtischen Charakter auf. Die vorstädtisch geprägten Gebäude wurden bereits um die Jahrhundertwende oder früher errichtet. Eine ortsbildprägende Erweiterung gab es seit der Eingemeindung nicht.
Verein für Heimatpflege „Biewener Hoahnen“ 1952 e. V.
Freiwillige Feuerwehr
Kirchenchor
Sportverein TSG Biewer
Musikverein
Mandolinenclub
Förderverein der Grundschule
Interessensgemeinschaft zur Rettung der Sankt Jost Kapelle
Kleingärtnerverein Trier-Biewer 1948 e. V.
Literatur
Friedrich Keil, Biewerer Ortschronik, 5 Bde. 1985–2001
Karl Fuhrmann: Erinnerungen an ein Vorstadtkino – Zur Geschichte des Biewerer Lichtspieltheaters. In: Neues Trierisches Jahrbuch. Verein Trierisch, 1995, ISSN0077-7765, S.179–194.