Trebeništa befindet sich etwa zwölf Kilometer südwestlich des Gemeindehauptortes Belčišta. Die Städte Struga und Ohrid sind sieben bzw. zehn Kilometer Luftlinie entfernt. Im Norden des Dorfes liegt Mešeišta (Gemeinde Debarca), im Osten Livoišta (Ohrid), im Süden Gorenci (Debarca), im Südwesten Misleševo und Moroišta (beide Struga) und im Nordwesten Volino (Debarca).
Es ist ein Dorf am östlichen Rand des Beckens von Struga und liegt westlich eines Taleingangs, in dem der kleine künstliche Trebeništa-See liegt. Nordöstlich und südöstlich von Trebeništa erheben sich Bergzüge auf bis zu 1200 m. i. J., während die Höhe im Dorfzentrum selbst 720 m. i. J. beträgt.
Seit 1961 fließt am westlichen Dorfrand die Sateska nach Süden in den Ohridsee. Vor dieser Gewässerkorrektur mündete sie in den Schwarzen Drin.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die demographische Entwicklung seit dem Zweiten Weltkrieg.[2]
Jahr
1948
1953
1961
1971
1981
1991
1994
2002
Einwohner
724
823
880
868
897
822
587
513
Geschichte
Nach dem Ethnographie des Vilayets d’Andrinople, de Monastir et de Salonique hatte das zu diesem Zeitpunkt osmanische Trebeništa 1878 24 Haushalte mit etwa 160 männlichen Einwohnern, davon 87 Bulgaren. In den 1890er Jahren soll das Dorf eine Bevölkerung von etwa 500 Einwohnern gehabt haben.[3] Laut der Statistik des EthnographenWassil Kantschow lebten in Trebeništa Ende des 19. Jahrhunderts 310 christliche Bulgaren in 40 Häuser.[4] Nach den Statistiken des Sekretärs des bulgarischen Exarchats Dimitar Mischew (La Macedoine et sa Population Chrétienne) im Jahr 1905 lebten in Trebeništa 360 bulgarische Exarchisten.[5]
Während des Ersten Weltkrieges besetzte das Königreich Bulgarien von 1915 bis 1918 Mazedonien, welches das Königreich Serbien zuvor in den Balkankriegen 1912–1913 dem Osmanischen Reich entreissen konnte und durch den Londoner Vertrag zugesichert bekam.[6] Als bulgarische Soldaten Straßenarbeiten südlich von Gorenci vornahmen, stießen sie in der Nähe des muslimischen Friedhofs auf eine Nekropole aus dem Ende des 6. Jahrhunderts v. Chr. Die gefundene Artefakte wurden zunächst in der archäologischen Direktion in Ohrid aufbewahrt. Die ersten Ausgrabungsarbeiten leitete Karel Škorpil im Jahr 1918, unter anderem untersuchte Bogdan Filow die gefundenen Artefakte: Fünf Goldmasken, zahlreiche Gräber, Eisenohrringe und Eisenplatten waren entdeckt worden. Forscher kamen zum Schluss, dass die Grabstätte von den Bewohnern der nahen Stadt Lychnidos benutzt wurde und dass eine illyrische oder thrakische Kultur die Stätte gebaut haben muss.[7] Auch an deren Stellen wurden bronze- und eisenzeitliche Funde gemacht.[8] In den Jahren 1930–1934, 1953–1954 und 1972 folgten weitere Ausgrabungen an der Nekropole statt. Heute befinden sich die gefundene Artefakte in den Museen von Sofia, Belgrad und Skopje.[7]
Trebeništa liegt östlich der A2, welche die nordmazedonische Hauptstadt Skopje mit dem nordmazedonisch-albanischen Grenzübergang Qafë Thana verbindet. Zudem gibt es von Trebeništa aus Gemeindestraßen nach Volino, Livoišta und Misleševo.
↑Makedonisches Wissenschaftliches Institut (Hrsg.): Ethnographie des Vilayets d’Andrinople, de Monastir et de Salonique (bulg. Македония и Одринско: Статистика на населението от 1873 г.). Nr.33. Makedonische Bibliothek, Sofia 1995, ISBN 954-8187-21-3, S.102–103.
↑Wassil Kantschow (bulg. Василъ Кѫнчовъ): Makedonien. Ethnographie und Statistik (bulg. Македония. Етнография и статистика Българското книжовно дружество). 1900, ISBN 954-430-424-X, S.252 (Online [abgerufen am 21. Dezember 2022]).
↑D. M. Brancoff: La Macédoine et sa Population Chrétienne. Avec deux cartes etnographiques. Librarie Plon, Paris 1905, S.162–163 (Online [PDF]).
↑Andrej Mitrović: Serbia's Great War. 1914–1918 (= Central European Studies). Purdue University Press, 2007, ISBN 978-1-55753-476-7, S.200–201.