Der Produktname Trans-Eurasia-Express wurde für eine kommerzielle Güterzugverbindung zwischen China in Asien und mehreren Zielbahnhöfen in Europa geschaffen. Inzwischen gibt es eine Reihe weiterer Anbieter solcher Verbindungen zwischen China und Westeuropa. Seit 2020 verkehren zwischen Shenzhen und Duisburg bis zu 60 Züge pro Woche.
In Korgas, an der Grenze zwischen China und Kasachstan, ist ein großes Containerterminal entstanden. Dort werden die Container eines Zuges innerhalb von 45 Minuten von der chinesischen Regelspur- auf Breitspurwagen umgesetzt. An der polnisch/belarussischen Grenze müssen die Container aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten erneut umgekrant werden.[1]
Vertrieb
Der Trans-Eurasia-Express wird von der Trans Eurasia Logistics GmbH (TEL) vermarktet, die heute als DB Cargo Eurasia GmbH firmiert.[2] Diese Gesellschaft ist ein im März 2008 gegründetes „Joint Venture“ der Firmen DB Mobility Logistics (40 %), Rossijskije schelesnyje dorogi (RŽD, 30 %), TransContainer (20 %) und Kombiverkehr (10 %).[3] Es hat das Ziel, den Containerzug als Blockzug zwischen Europa und Asien schrittweise aufzubauen und die Koordination zwischen den beteiligten Eisenbahngesellschaften zu übernehmen.[4] Aufgrund der globalen Wirtschaftskrise wurden die Verbindungen zunächst noch nicht auf der gesamten, ursprünglich geplanten Strecke angeboten. Man konzentrierte sich auf den Aufbau des Verkehrs zwischen Deutschland und Russland beziehungsweise den GUS-Staaten.[5] Seit dem Juni 2010 verkehren Logistikzüge unter dem Markennamen „Moscovite“ regelmäßig auf der Strecke von Duisburg nach Moskau, die sie in sieben Tagen bewältigen.[6]
Ein weiterer Containerzug verließ als Vorläufer des geplanten regelmäßigen Verkehrs am 20. März 2011 Chongqing und fuhr in 16 Tagen über die 10.300 Kilometer lange Südroute durch Kasachstan nach Duisburg. Diese Strecke ist 2000 Kilometer kürzer als die Nordroute über die Transsib, erfordert aber mehr Zollformalitäten.[8]
Am 2. August 2013 erreichte ein mit 51 Containern beladener Güterzug den Umschlagbahnhof Hamburg-Billwerder. Der von der Hafenentwicklungsgesellschaft in Zhengzhou organisierte Zug legte die 10.218 Kilometer lange Strecke von dort über die Südroute in der bisherigen Rekordzeit von 15 Tagen zurück.[9]
Weitere Entwicklung
Nach dem erfolgreichen Testlauf im März 2012 wurde eine wöchentliche Verbindung nach Chongqing eingerichtet.[10] Ab September 2014 waren wöchentlich vier von der TEL vermarktete Zugpaare nach China unterwegs.[11] Während im Jahr 2012 erst 4000 TEU-Container transportiert wurden, waren es 2015 schon 28.000 TEU und fünf wöchentliche Zugpaare.[12] Im Jahr 2016 wurden 40.000 Container transportiert.[13]
Anfang 2017 gab es bereits etwa 40 regelmäßige Güterzugverbindungen zwischen China und Europa ähnlich dem Trans-Eurasia-Express.[14]
2018 wurde die Trans-Eurasia Logistics GmbH in DB Cargo Eurasia GmbH umbenannt. Diesem Unternehmen gelang es innerhalb von 10 Jahren, seit dem ersten Testzug 2008 bis 2018, die Anzahl der jährlichen Züge zwischen Europa und China auf 3600 zu steigern, die insgesamt rund 90.000 Standardcontainer transportierten.[15]
Seit 2020 verkehren zwischen Shenzhen und Duisburg bis zu 60 Züge pro Woche.[16]
Tom Miller: China’s Asian Dream: Empire Building along the New Silk Road. Zed Books, Februar 2017, ISBN 978-1-78360-923-9.
NN: List of Container and Contrailer Trains of the Railways of the OSJD Member Countries (as of 13.10.2017). In: OSJD Bulletin 6/2017, S. 61–78.
Die Branche setzt auf „schienesisch“ · Neue Seidenstraße: Bahnangebote zwischen Asien und Europa wachsen · Sie sind schnell, aber auch teuer. In: Sonderbeilage Container in Täglicher Hafenbericht vom 13. Oktober 2017, S. 7, DVV Media Group, Hamburg 2017, ISSN2190-8753.
Business. Macher und Märkte: Der Trans Eurasia Express. (WMV) In: DB mobil tv. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 29. Dezember 2023
Einzelnachweise
↑Tobias Pieffers: In twee weken van China naar Duisburg. In: Nieuwsblad Transport. 28. Oktober 2016, archiviert vom Original am 28. Oktober 2016; abgerufen am 18. Februar 2022 (niederländisch).
↑Unternehmen. In: eurasia.dbcargo.com. Abgerufen am 18. Februar 2022.
↑About TEL new2. (png-Grafik; 77 kB) In: trans-eurasia-logistics.com. Archiviert vom Original am 4. November 2016; abgerufen am 18. Februar 2022.
↑Company. In: trans-eurasia-logistics.com. Archiviert vom Original am 14. Oktober 2015; abgerufen am 18. Februar 2022 (englisch).