Früher wurde die Trübung einer Flüssigkeit mit einem durchsichtigen Behälter gemessen, auf dessen Rückseite eine Sichttafel war (ähnlich dem Sehtest beim Augenarzt), die man durch die Flüssigkeit betrachtet hat. Die Zahl, die gerade noch lesbar war, entsprach der gemessenen Trübung. Dieses Verfahren war jedoch sehr ungenau und auch noch vom subjektiven Empfinden der Testperson abhängig.
Messung in Flüssigkeiten
Messverfahren
Heutzutage wird die Trübung einer Flüssigkeit zwar immer noch optisch ermittelt, jedoch mittels elektronischer Auswertung gemessen. Die Wellenlänge der Mess-Strahlung liegt üblicherweise im Infrarotbereich bei 860 nm (nach ISO 7027).
In der Regel unterscheidet man zwei Messverfahren:
Die Schwächung der durchgehenden Lichtstrahlung (Durchlicht), am besten geeignet zur Detektion größerer Trübungen.
Die Seitwärtsstreuung der Lichtstrahlung (Streulicht), am besten geeignet zur Detektion kleiner Trübungen.
Einheiten
Um Trübungen vergleichbar messen zu können, wurde die Trübungsstandardflüssigkeit Formazin geschaffen. Alle Trübungseinheiten beziehen sich auf Verdünnungen dieser Flüssigkeit.
TE/FTrübungseinheit/Formazin – deutsche Einheit, die in der Wasseraufbereitung verwendet wird
EBCTrübungseinheit – Europäische/internationale Einheit, die im Brauwesen für Biere verwendet wird[2]
Nur für Formazin gilt: FAU=FNU=FTU=NTU=TE/F.
Alle anderen Flüssigkeiten liefern bei den unterschiedlichen Messwinkeln unterschiedliche Werte. Beispielsweise liefert Milch, deren Fetttropfen eine ähnliche Partikelgröße wie Formazin haben (zirka 1 µm), bei 0°-Durchlichtmessung und 90°-Streulichtmessung einen Unterschied von bis zu 50 %.
Ermittelt wird die Extinktion des Lichtes einer bestimmten Wellenlänge anhand des gemessenen Transmissionsgrades (Verhältnis von hindurchtretendem zu eingestrahltem Licht) über eine Messlänge:
Die Extinktion ist für eine gegebene Wellenlänge proportional zur Rauchdichte und zur Messlänge :
Die Abgastrübung in Hartridge Smoke Units ist die Opazität als Prozentwert, bezogen auf eine Messkammerlänge von 430 mm bei Atmosphärendruck und 100 °C:[5]
↑Karl W. Bonfig: Neuro-Fuzzy: Grundlagen und Anwendungen in der industriellen Automatisierung. Expert Verlag, 1995, S. 79 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑Patent US4066364A: Apparatus for measuring smoke density. Angemeldet am 26. April 1976, veröffentlicht am 3. Januar 1978, Anmelder: Leslie Hartridge Ldt, Erfinder: Reginald Stanley Emerson.