Regisseur James Cameron wollte für die Musik zu seinem Film Titanic ursprünglich die irische Sängerin Enya verpflichten und hatte in einem Rohschnitt des Films bereits ihre Musik verwendet. Nachdem sie jedoch abgesagt hatte und auch Dolores O’Riordan, Frontsängerin der Rockgruppe The Cranberries, wegen der Geburt ihres Sohnes abgelehnt hatte,[1] wandte sich Cameron an den US-amerikanischen Filmkomponisten James Horner. Nach ihrer ersten Zusammenarbeit in Aliens – Die Rückkehr (1986) war ihre Beziehung zwar eher unterkühlt, doch Horners Arbeit an Braveheart überzeugte Cameron und Horner bescheinigte dem Projekt genug Potenzial, um erneut mit Cameron zusammenzuarbeiten.[2] So komponierte James Horner eine Musik, die sich sehr am irischen Stil Enyas orientiert. Um ihren hallenden Klang zu imitieren, wurde für die wortlosen, stimmungsvollen Hintergrund-Gesänge im Soundtrack eigens die norwegische Sängerin Sissel Kyrkjebø verpflichtet.[3] Dadurch sind viele Gemeinsamkeiten zwischen dem Soundtrack zu Titanic und Enyas Lied Book of Days aus dem Film In einem fernen Land (1992) zu erkennen.
Die kanadische Sängerin Céline Dion singt den Titelsong My Heart Will Go On. Er ist der einzige Popsong auf dem Album und wurde von Horner zusammen mit dem SongwriterWill Jennings komponiert und geschrieben. Anfangs wollte Cameron keinen Song für den Abspann, aber Horner setzte sich ohne Camerons Wissen mit Jennings an die Produktion eines Songs. Als Horner das Stück Cameron vorspielte, war dieser bereit, das später oscar- und grammyprämierte Lied im Abspann des Films zu verwenden.[3] Buchautorin Paula Parisi kritisierte Cameron dafür, „am Ende des Films kommerziell zu werden“.[4] Für das Album und die Radioversion wurde die Demoaufnahme des Songs verwendet, was unüblich ist. Horner, Dion und Sony Music entschieden sich dafür, die Demoaufnahme als offizielle Aufnahme zu behalten, weil „Dions Stimme perfekt war“. Eine instrumentale Version von My Heart Will Go On stellt im Film das Liebesthema Rose dar.
Auch andere Künstler wurden eingeladen, Songs für den Film einzubringen, darunter der christliche Liedermacher Michael W. Smith, der in den Deckblatt-Notizen zu seinem Song In My Arms Again von seinem Album Live the Life (1998) schrieb: „Inspiriert und geschrieben für den Film Titanic, voller Dank für die Möglichkeit, ihnen einen Song zu schicken, dankbar dafür, dass er auf diesem Album gelandet ist.“ Beim Stück Hymn to the Sea spielte Eric Rigler von der keltischen Band Bad Haggis sowohl den irischen Dudelsack als auch die Flöte.[5]
Nicht zum eigentlichen Soundtrack gehören die Musikstücke, die vom Bordorchester im Film gespielt werden. Die I Salonisti, die das Orchester verkörpern und auch die Musik selbst spielten, veröffentlichten diese Stücke auf ihrem Album And the Band Played on – Music played on the Titanic.
Covergestaltung
Das Albumcover zeigt die Schauspieler Leonardo DiCaprio und Kate Winslet in ihren Filmrollen Jack Dawson und Rose DeWitt Bukater, die sich umarmen. Darunter ist der Bug der Titanic zu sehen. Im unteren Bildteil stehen die Schriftzüge Music from the Motion Picture, Titanic und Music Composed and Conducted by James Horner in Schwarz bzw. Weiß. Der Hintergrund ist weiß gehalten.[6]
Titellisten der Editionen von Titanic: Music from the Motion Picture
Titanic: Music from the Motion Picture wurde 1998 für mehr als 1,25 Millionen verkaufte Einheiten in Deutschland mit einer fünffachen Goldenen Schallplatte ausgezeichnet, womit es zu den meistverkauften Musikalben hierzulande gehört. Im Jahr 2000 erhielt es in den Vereinigten Staaten für über elf Millionen Verkäufe eine elffache Platin-Schallplatte (entspricht Diamant und einmal Platin) und ist damit der meistverkaufte, ausschließlich orchestrale Soundtrack.[19] Mit weltweit rund 30 Millionen verkauften Exemplaren zählt es zu den meistverkauften Musikalben der Geschichte.[20]
Der Erfolg des Albums führte zur Veröffentlichung einer zweiten Albumversion zum Erscheinen des Films auf Video am 25. August 1998. Das Album Back to Titanic besteht aus einer Mischung von bis dahin unveröffentlichten Aufnahmen und Neuaufnahmen einiger Songs aus dem Film, darunter ein von Moya Brennan, Enyas Schwester und Frontsängerin der irischen Band Clannad, aufgenommener Titel. Mit An Irish Party in Third Class wurde ein Teil der von Gaelic Storm gespielten traditionellen irischen Musik veröffentlicht. Es gibt außerdem eine neue Version von My Heart Will Go On, die mit Dialogen untermalt ist.