Von Veh studierte von 1987 bis 1992 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig in der Fachrichtung Malerei/Grafik bei Dietrich Burger, Sighard Gille. Sein Diplom legte er 1992 bei Arno Rink ab und war anschließend bis 1994 Meisterschüler von Ulrich Hachulla. Von Veh lebt und arbeitet in Muschwitz bei Lützen. Ab 2008 leitet er einen Kursus an der Leipziger Sommerakademie. 2010 hatte er einen Lehrauftrag an der Sommerakademie Riesa efau in Dresden.
Künstlerische Arbeitsweise
Von Veh gestaltet mit der Drucktechnik der Ätzradierung monumentale figürliche Collagen aus Einzeldrucken, die er auf Wänden, Plafonds oder Tafelbildern montiert. Dabei greift der Künstler auf einen über Jahre entwickelten Fundus zurück, der immer wieder neu kombiniert und koloriert werden kann. Die Anregungen dazu hat er von der manieristischen Monumentalgrafik übernommen. Ab 2010 erstellte er in Dresdner Galerieräumen eine dauernde Installation seiner Arbeiten, die bei wechselnden Ausstellungen anderer Künstler erhalten blieb. Im Jahr 2019 gestaltete er im Museumsauftrag einen lebensgroßen Fries mit den historischen Persönlichkeiten der Herzogsfamilie Sachsen-Zeitz im Festsaal des Schlosses Moritzburg in Zeitz.[1]
„Tim von Veh ist besessen von der gestalterischen Potenz, die den Gelenken, Muskeln und Polstern des menschlichen Leibes innewohnt. … Einen umfangreichen Fundus von Motivfragmente hat sich Tim von Veh erarbeitet. Die Bannung einer vor dem menschlichen Modell das Künstlerauge fesselnden Linie ist der schwerwiegendste und stiftende Teil seiner Arbeit. Wenn dieser Linienwurf gelungen ist, werden die Erfindungen in immer neuen Sinn- und Form-Zusammenhängen, bei Vorhandensein einer hinreichend großen Presse, zusammengedruckt, zumeist aber auf Papier, Maltuch oder die pure Wand zu neuen Wesen und Gruppen collagiert.“ (Sebastian Hennig in Neues Deutschland)[2]
Trivia
Von Veh stammt aus einer alten Revaler Kaufmannsfamilie, die durch Peter den Großen in den Adelsstand erhoben wurde. Der Wahlspruch lautet „Nie niedrig!“
2014 VII. Triennale Sachsen-Anhalt Süd, Weißenfels
Stipendien und Auszeichnungen
1994–1995 Stipendium Cuenca/Spanien
2000 Arbeitsstipendium der Aldegrever Gesellschaft, Münster
2003, 2009 und 2010 Arbeitsaufenthalt Druckzentrum „Masereel“, Belgien
Werke in öffentlichem Besitz
Kulturstiftung Sachsen
Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstfonds
VNG Verbundnetz Gas AG Leipzig
Neue Chemnitzer Kunsthütte e. V., Trägerverein der Neuen Sächsischen Galerie
Schloss Moritzburg Zeitz
Publikationen
Tjark Ihmels, Michael Touma, Tim von Veh, Die Leiche Elvis, Selbstverlag, Leipzig, 1992
Peter Wawerzinek, Der Gallionsfigurenschnitzer, mit drei colorierten Radierungen von Tim von Veh, 11 Seiten, SavodProgress, Berlin 2000. Auflage 50, nummeriert und signiert.
Ralf-Ingo Pampel, Gedichte, verziert von Tim von Veh, Auflage 50 nummerierte Exemplare, Alinea Buchdruckerei, Leipzig 2019
Peter Wawerzinek, Übermalung, mit einer Originalradierung von Zim von Veh, Grafik-Literatur-Edition des Förderkreises „Freunde des Lindenau-Museums Altenburg“, Altenburg 2020
Literatur
Sebastian Hennig, Tim von Veh – Ein Guillocheur wertbeständiger Papiere, in Graphische Kunst, Neue Folge Heft 1/2009, Edition Curt Visel Memmingen, Seite 21–25
Sebastian Hennig, Lockendes. Welttheater des Tim von Veh. in Neues Deutschland vom 22. Februar 2011
Margareta Friesen, Theatrum mundi. Der Raum als Arabeske. in Tim von Veh. Theatrum Mundi, Galerie Margareta Friesen, Dresden o. J. ISBN 978-3-00-041126-7