Als Tierfilm (häufig synonym: Naturfilm) bezeichnet man dokumentarische Filme über Tiere. Dabei wird meist das natürliche Verhalten einer oder mehrerer Tierarten dargestellt. Aufgrund des Fluchtverhaltens vieler Wildtiere wird dabei oftmals mit getarnten Kameraverstecken oder mit an Menschen gewöhnten Wildtieren gearbeitet. Aufgrund der weiten Filmmöglichkeiten und des dazu benötigten zoologischen und technischen Wissens spezialisieren sich die Tierfilmer meist auf bestimmte Gebiete innerhalb der Tierfilmsparte, wie zum Beispiel auf den Unterwasserfilm oder einzelne geografische Gebiete.
Der Tierfilm ist eine Untergattung des Dokumentarfilms und somit vom Spielfilm, in dem Tiere eine große Rolle einnehmen, zu unterscheiden. Beim Tierfilm nimmt der Mensch eine höchstens moderierende oder sachdienliche Funktion am Rande ein.
Eine Sonderform des Tierfilms ist der zoologische Wissenschaftsfilm. Mit wissenschaftlichen Tierfilmen werden durch Spezialtechniken wie z. B. der Crittercam (einer am Tier befestigten Kamera), Zeitraffer- oder Zeitlupenaufnahmen Verhaltensweisen dokumentiert oder etwa sehr schnelle oder sehr langsame biologische Prozesse erfassbar gemacht. So können Beobachtungen und Forschungsergebnisse erzielt werden, die mit anderen Mitteln nicht zugänglich sind. Die „IWF Wissen und Medien“ in Göttingen war lange Produzent zoologischer Forschungsfilme und ist heute ein Archiv und Medienverlag für die Hochschulen und Institute, das solche Filme archiviert und zugänglich hält.
Unterwasserfilm
Der Unterwasserfilm als Subgenre geht vermutlich auf den Meeresforscher Jacques-Yves Cousteau und den Regisseur Louis Malle zurück. Cousteau entwickelte seine eigene Unterwasserkameras und produzierte 1942 seinen ersten Unterwasserfilm.[1] 1956 erschien sein Werk Die schweigende Welt das als erster Dokumentarfilm den Hauptpreis der Internationalen Filmfestspiele von Cannes gewann sowie einen Oscar. Im Jahr 1947 wurde Menschen unter Haien vom Tauchpionier Hans Hass gedreht und produziert. Hass nutze dazu erstmals eine umgebauten Tauchretter, um unter Wasser arbeiten zu können. Der Film Lichter unter Wasser von 1952 ist der weltweit erste farbige Unterwasserfilm.
Tier- und Naturfilmfestivals
Bekannte Filmfestivals für Natur-, Tier- und Umweltfilme sind: