Thomas, dessen Vater der „Edle Boguslaus von Strehlen“ war,[1] entstammte dem Geschlecht der Zaremba und war ein Neffe des Breslauer Bischofs Thomas I., dessen enger Mitarbeiter er war. Seit 1250 war er Domherr am Breslauer Dom und von 1264 bis 1268 Archidiakon von Oppeln.
Seine Amtszeit war überschattet von Konflikten mit dem Breslauer Herzog Heinrich IV., der von Thomas die Übergabe von Ortschaften verlangte, die ohne herzogliche Genehmigung angelegt worden waren. Nachdem Heinrich 65 Dörfer gerichtlich zugesprochen worden waren, besetzte er sie und ließ aus den Pfarreien und Klöstern die Anhänger des Bischofs vertreiben. Thomas floh nach Ratibor und exkommunizierte den Herzog. Nach der 1288 erfolgten Aussöhnung stiftete Heinrich die Breslauer Kreuzkirche mit einem Stiftskapitel. Bischof Thomas stiftete gleichzeitig ein Kollegiatstift in Ratibor.
1290 bestätigte Herzog Heinrich dem Bischof die Landeshoheit über das neu geschaffene Fürstentum Neisse, wodurch Thomas und seine Nachfolger Fürstbischöfe wurden.
Am 12. Januar 1291 beurkundete Thomas, dass der Breslauer Domdekan Mileyus das zur Dekanatspfründe gehörende ungefähr 40 Hufen große Dorf Groß Mochbern bei Breslau dem Breslauer Bürger und Notar Arnold und dem Tilo von Banz zur Aussetzung zu Deutschem Recht verkauft hatte.
Sein Sterbeort ist nicht bekannt; sein Leichnam wurde im Breslauer Dom bestattet.
Literatur
Andreas Rüther: Thomas II., Bischof von Breslau (vor 1225–1292). In: Schlesische Lebensbilder. Band XIII, im Auftrag der Historischen Kommission für Schlessien herausgegeben von Joachim Bahlcke. 2021, ISBN 978-3-929817-11-9, S. 11–20.