Thomas Herndon (* 25. Februar1985) ist US-amerikanischer Volkswirt. Er wurde im Jahr 2013 durch seine Kritik an Growth in a Time of Debt, einer häufig zitierten wissenschaftlichen Studie der Ökonomen Kenneth S. Rogoff und Carmen Reinhart, einer weiten Öffentlichkeit bekannt.
Während seines Studiums an der University of Massachusetts Amherst bekam Herndon in einem von Michael Ash geleiteten Kurs die Aufgabe, sich eine ökonomische Studie auszuwählen und die Ergebnisse nachzurechnen. Er wählte die Studie Growth in a Time of Debt und während des Semesters waren seine Versuche, die Ergebnisse nachzuvollziehen, nicht erfolgreich. Er nahm mit den Autoren Reinhart und Rogoff Kontakt auf. Diese stellten ihm ihre Tabellenkalkulation zur Verfügung, mit der sie zu ihren Ergebnissen gekommen waren. Herndon fand in diesem Dokument einige Fehler: in der Analysegleichung haben die Autoren nur 15 der 20 Länder berücksichtigt (Australien, Belgien, Dänemark, Kanada und Österreich wurden vergessen) und bei einigen Ländern fehlten entscheidende Daten.[2] Außerdem wird die Methode zum Berechnen des Durchschnitts von Ländern unterschiedlicher Größe infrage gestellt.[3]
Thomas Herndon: Three Essays on U.S. Household Debt and the Sources of Systemic Financial Fragility. Dissertation. In: Doctoral Dissertations. Nr.716, 2016, doi:10.7275/8911174.0 (englisch, umass.edu [abgerufen am 23. November 2022]).
Thomas Herndon: Liar’s Loans, Mortgage Fraud, and the Great Recession. In: Political Economy Research Institute Working Papers. Nr.440, August 2017, doi:10.7275/27304430 (umass.edu).
Thomas Herndon. In: Institute for New Economic Thinking. Archiviert vom Original am 18. Mai 2022; abgerufen am 23. November 2022 (englisch).
Einzelnachweise
↑ abCurriculum Vitae: Thomas Herndon. (PDF; 200 KB) In: John Jay College of Criminal Justice. Mai 2022, archiviert vom Original am 23. November 2022; abgerufen am 23. November 2022 (englisch).
↑Marc Brost/Mark Schieritz/Wolfgang Uchatius: Verrechnet! In: Die Zeit. Nr. 27, 27. Juni 2013, S. 17 ff.