Ab 1884 lebte Herbst wieder in Hamburg und hatte sein Atelier in St. Georg; er arbeitete als Zeichenlehrer an der „Gewerbeschule für Frauen“. 1890 unternahm er Malstudien mit Carl Rodeck. Im Jahr 1897 war er Gründungsmitglied des Hamburgischen Künstlerklubs, aus dem er 1903 wegen der Aufnahme von Schülern Arthur Siebelists austrat, deren „kulturelles Niveau“ er nicht schätzte. Er war zudem Mitglied im Hamburger Künstlerverein von 1832. 1906 unternahm er eine Studienreise mit Friedrich Ahlers-Hestermann durch Holstein.
1927 wurde der Herbstweg in Hamburg-Barmbek-Nord nach ihm benannt.[2] Auf dem Ohlsdorfer Friedhof, im Bereich des Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs, nahe dem Haupteingang des Friedhofs wird auf dem Doppel-Sammelgrabmal der Graphiker und Maler unter anderen an Thomas Herbst erinnert, dessen Name auf der rechten Maler-Grabplatte steht.
Anlässlich des 100. Todesjahrs im Jahr 2015 widmete das Hamburger Jenisch-Haus dem Künstler eine Ausstellung.[3]
Am 9. Dezember 2018 wurde eine Folge der Sendung Lieb & Teuer des NDR ausgestrahlt, die von Janin Ullmann moderiert und im Kupferstichkabinett der Hamburger Kunsthalle gedreht wurde. Darin wurde mit dem Leiter der Galerie des 19. Jahrhunderts der Hamburger Kunsthalle Markus Bertsch und Christoph H. Seibt der Gesellschaft der Freunde Thomas Herbsts als Gast eine bisher unbekannte, unsignierte Ölstudie zweier Kinder besprochen, die von Thomas Herbst gemalt wurde und in der Neuauflage seines Werksverzeichnisses aufgenommen wird.[4]
Werke (Auswahl)
Auf dem Heimweg, um 1880, Öl/Leinwand
Weidende Kühe, um 1890, Öl/Leinwand, 29 × 39 cm
Kühe in norddeutscher Landschaft, um 1890, Öl/Papier/Karton, 29 × 30 cm
An der Tränke, 1901
Ausstellungen (Auswahl)
2019: Hamburger Schule – Das 19. Jahrhundert neu entdeckt (12. April bis 14. Juli), Hamburger Kunsthalle
Literatur
Ernst Rump: Herbst, Thomas Ludwig. In: Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung, Otto Bröcker & Co., Hamburg 1912, S. 56–57 (Digitalisat).
Carsten Meyer-Tönnesmann: Herbst, Thomas. In: Der neue Rump. Lexikon der bildenden Künstler Hamburgs, Altonas und der näheren Umgebung. Hrsg.: Familie Rump. Überarbeitete Neuauflage des Lexikons von Ernst Rump. Ergänzt und überarbeitet von Maike Bruhns, Wachholtz, Neumünster 2013, ISBN 978-3-529-02792-5, S. 191.
Hans-Jörg Czech, Carsten Meyer-Tönnesmann, Nicole Tiedemann-Bischop (Hrsg.): Thomas Herbst. 1848–1915. Liebermanns Freund, Lichtwarks Hoffnung. Ausstellungskatalog der Stiftung Historische Museen Hamburg, Atelier im Bauernhaus, Fischerhude 2015, ISBN 978-3-88132-992-7.
Thomas Herbst: 1848–1915; Werkverzeichnis der Gemälde, Ölstudien und Aquarelle, zusammengestellt von Carsten Meyer-Tönnesmann, herausgegeben von Christoph H. Seibt für die Gesellschaft der Freunde Thomas Herbsts e. V., Hamburg. Hirmer, München 2015, ISBN 978-3-7774-2479-8.