The Pogues waren eine 1981 von Shane MacGowan gegründete englisch-irischeBand. Sie begründeten den irischen Folk-Punk (Celtic punk) und waren in den 1980er Jahren die populärsten Vertreter dieses Musikstils.
1984 erschien die erste Single Dark Streets of London. Radiosender weigerten sich, die Single zu spielen, da der Bandname zu anrüchig war. Die Band erlangte trotzdem schon eine gewisse regionale Bekanntheit durch Konzerte in Pubs und Bars und als Vorband für The Clash. Im selben Jahr erschien bei Stiff Records die erste LP Red Roses for Me. Auf Druck der Plattenfirma wurde der Name der Band in The Pogues geändert. Die LP ist eine Mischung aus Arrangements eigener und irischer Volkslieder.
1988 erschien das dritte Pogues-Album If I Should Fall from Grace with God, produziert von Steve Lillywhite. Dieses Album wurde der größte kommerzielle Erfolg der Band, es erreichte Rang 3 in den englischen Charts. Zudem erreichte der Song Fairytale of New York, eine gemeinsame Produktion mit Kirsty MacColl (die für diese Produktion die kurz zuvor ausgeschiedene und durch Darryl Hunt ersetzte O’Riordan vertrat), Rang 2 in der Hitliste. Noch im selben Jahr erschien die EP Yeah, Yeah, Yeah, Yeah. Auf dieser Platte coverten die Pogues den Rolling-Stones-Klassiker Honky Tonk Woman. An die Charterfolge schlossen sich weltweite Konzert-Tourneen an, in den USA traten sie als Vorband von U2 auf, in Irland spielten sie gemeinsam mit den Dubliners.
Das langsame Ende der Pogues nahte mit dem Erscheinen des Albums Hell’s Ditch 1990, das weder Kritiker noch Fans überzeugen konnte. Während eines Konzertes 1991 in Tokio brach Sänger Shane MacGowan zusammen, eine Folge des jahrelangen Alkohol- und sonstigen Drogenkonsums. Daraufhin trennte sich die Band von MacGowan. Joe Strummer, der Produzent und Ex-Sänger von The Clash (bereits 1987 und 1988 als Gastsänger mit den Pogues auf Tour) übernahm den Leadgesang, bald abgelöst von Peter „Spider“ Stacy, doch die Band konnte nicht an alte Erfolge anknüpfen.
Das 1993 erschienene Album Waiting for Herb konnte die Kritiker ebenfalls nur bedingt überzeugen. Die ausgekoppelte Single „Tuesday Morning“ schaffte es noch einmal kurzfristig in die Top Ten, doch auch wenn die Band nach allgemeiner Ansicht zeigte, dass sie ohne Shane MacGowan funktionierte, konnte sie den Verlust von MacGowan insbesondere als Songwriter insgesamt nicht kompensieren.
1995 erschien das letzte Album Pogue Mahone (bereits ohne die mittlerweile ebenfalls ausgeschiedenen Fearnley, Woods und Chevron), das trotz einiger gut ausgesuchter Gastmusiker, wie Jon Sevink von The Levellers an der Fiddle, nicht die Qualität der älteren Werke erreichte. Ein Jahr später lösten sich The Pogues auf, nachdem nun auch noch Jem Finer seinen Abschied beschlossen hatte.
Ende Dezember 2001 sowie 2004 fanden einige Wiedervereinigungskonzerte in Großbritannien und Irland statt. 2005 gingen die Pogues auf kurze Japan-Tour und spielten beim Azkena-Rockfestival in Spanien. Im Dezember 2005 fand eine erneute Konzertreihe in Großbritannien und Irland statt, diesmal mit Shane MacGowan. Im Frühjahr 2006 tourten die Pogues an der Ostküste der USA, ferner gab es im Verlauf des Jahres kurze Touren in Japan und an der Westküste der USA, sowie die mittlerweile traditionelle Dezembertournee durch das Vereinigte Königreich und Irland. Nach vielen Jahren waren sie 2010 auch wieder in Deutschland unterwegs.
2011 fand eine Ostküsten-Tournee in den Vereinigten Staaten und eine Europa-Tour statt. Mit Live-Auftritten in Perth, Sydney, Byron Bay und Melbourne wurde im Frühjahr 2012 das erste Mal seit 20 Jahren wieder Australien bereist. Auch Tokio wurde auf diesem Wege besucht. Für den Sommer 2012 wurden sieben Konzerte in Europa bestätigt, darunter drei in Deutschland. Die Auftritte am 11. und 12. September 2012 in Paris wurden gefilmt und als Live-DVD sowie Live-CD veröffentlicht. Philip Chevron musste allerdings aus gesundheitlichen Gründen das Singen wieder einstellen. Er starb am 8. Oktober 2013. Shane MacGowan starb am 30. November 2023 im Alter von 65 Jahren.[1]
↑Laura Snapes: Shane MacGowan, Pogues songwriter and Irish music legend, dies aged 65. In: The Guardian. 30. November 2023, ISSN0261-3077 (theguardian.com [abgerufen am 30. November 2023]).