The Flaming Lips sind eine US-amerikanische Rockband, die 1983 in Oklahoma City gegründet wurde. Die Musik der Band zeichnet sich durch Experimentierfreude und stilistische Vielfalt aus.
Nach der Bandgründung war zunächst Wayne Coynes Bruder Mark der Sänger, aber nur an der Aufnahme der ersten EP The Flaming Lips von 1984 beteiligt. Nach Mark Coynes Ausstieg rückte Wayne Coyne an dessen Stelle. Es folgte 1986 das erste Album Hear It Is, das auf dem Independent-LabelRestless Records erschien. In ihrer Frühphase besaßen die Flaming Lips eine musikalische Verwandtschaft zu Mercury Rev, da deren Gitarrist Jonathan Donahue ab 1989 zeitweise bei den Flaming Lips mitmusizierte.
Nach dem immer noch gitarrenlastigen Album Clouds Taste Metallic von 1995 öffneten sich die Flaming Lips hörbar elektronischen Klängen und Effekten, insbesondere auf dem Album Zaireeka von 1997 – ein polyphones Werk bestehend aus vier CDs, die alle gleichzeitig auf verschiedenen Playern anzuhören sind. Im Rahmen dieses Projekts fand eine Reihe von Happenings wie das Parkplatz-Experiment oder das Ghetto-Blaster-Experiment statt: Beim Parkplatz-Experiment bekamen bis zu 40 Freiwillige von der Band eingespielte Kassetten ausgehändigt, die sie auf einem Parkplatz in ihren Autoradios simultan abspielen mussten. Beim Ghetto-Blaster-Experiment wies Wayne Coyne ein Ensemble von erneut 40 Freiwilligen an, von der Band eingespielte Musik in umgebauten Ghetto-Blastern abzuspielen, wobei die Teilnehmer Lautstärke, Geschwindigkeit oder Tonart variieren mussten.
Jahrelanger Tourstress führte dazu, dass der Gitarrist Ronald Jones Ende 1996 die Band verließ. Dieser erkrankte außerdem psychisch.
Den künstlerischen Durchbruch schaffte die Band 1999 mit dem Album The Soft Bulletin, das von einem orchestrierten Sound und philosophischen bis exzentrischen Texten geprägt ist. Ab 2001 arbeiteten die Flaming Lips an einem Science-Fiction-Film namens Christmas on Mars auf Low-Budget-Level, der im Oktober 2005 fertiggestellt werden konnte. Der Film besitzt experimentellen Charakter mit kryptischer Handlung und erschien, nachdem er auf diversen Filmfestivals zu sehen gewesen war, am 7. November 2008 auf DVD, zusammen mit der Filmmusik auf CD.
Im Jahr 2002 präsentierte die Band ihr Album Yoshimi Battles the Pink Robots, das sowohl bei den Kritikern als auch bei den Käufern gut abschnitt und mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2005 erschien die Dokumentation The Fearless Freaks des Regisseurs Bradley Beesley. Neben den Bandmitgliedern und deren Familienangehörigen kommen auch Schauspieler wie Adam Goldberg, Juliette Lewis und Christina Ricci zu Wort. Das künstlerische Schaffen und die Drogenprobleme der Band werden thematisiert. Für Yes, I’m a Witch, ein im Frühjahr 2007 veröffentlichtes Remix-Album von Lennon-Witwe Yoko Ono, steuerten die Flaming Lips eine Neuinterpretation des Stücks Cambridge 1969 bei.
Neben dem Experimentieren mit Kunstblut (vor allem Frontmann Wayne Coyne) brachte die Band in ihren Bühnenshows riesige, aufblasbare Bälle ein, in denen sich die Bandmitglieder über das Publikum rollen ließen, sowie leicht bekleidete oder als Tiere kostümierte Tänzerinnen und große Mengen an Konfetti. Bis Ende der 1980er Jahre setzten die Flaming Lips bei manchen Auftritten die Bühne in Brand, warfen Feuerwerkskörper ins Publikum oder legten mit Nebelmaschinen den gesamten Saal in derart dichte Wolken, dass kaum jemand mehr etwas sehen konnte. Die spektakuläre Bühnenshow der Flaming Lips war ein Grund, warum die Gruppe 1990 von dem Major-LabelWarner Bros. Records unter Vertrag genommen wurde, nachdem ein Mitarbeiter dieser Plattenfirma Zeuge eines der Konzerte geworden war.