Das Naturschutzgebiet mit dem Kennzeichen NSG 0064 ist rund 198 Hektar groß. Die im Naturschutzgebiet aufragenden Felsformationen bilden gleichzeitig das etwa 18 Hektar große FFH-Gebiet „Teufelsmauer nördlich Thale“. Die Bode und ein Teil ihrer Uferbereiche im Naturschutzgebiet sind Bestandteil des rund 276 Hektar großen FFH-Gebietes „Bode und Selke im Harzvorland“. Das Naturschutzgebiet, das zu einem Teil vom Landschaftsschutzgebiet „Harz und Vorländer“ umgeben ist, steht seit 2011 unter Schutz (Datum der Verordnung: 22. Dezember 2011). Es ersetzt das 1935 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Teufelsmauer“. Der frühere Abbau von Gestein an der Teufelsmauer, der mindestens bis ins späte 16. Jahrhundert zurückreicht, wurde bereits Mitte des 19. Jahrhunderts untersagt.[1] Zuständige untere Naturschutzbehörde ist der Landkreis Harz.
Das Naturschutzgebiet liegt nordöstlich von Thale im Naturpark Harz/Sachsen-Anhalt. Es stellt die aus Oberkreide-Sandstein bestehenden Felsformationen als mittleren Teil der Teufelsmauer mit den angrenzenden Sandmagerrasen und Halbtrockenrasen, Teile des Mühlenberges und einen Ausschnitt der Bode mit ihren Uferbereichen unter Schutz.
Auf Lössboden siedelt auch Pioniervegetation aus Hängebirke, Gemeiner Esche, Feldahorn und Haselnuss, so dass stellenweise Entkusselungsmaßnahmen zur Offenhaltung der Trockenrasenflächen und der Felsfüße durchgeführt werden. Zeitweise wurden Teile des Naturschutzgebietes auch zur Pflege mit Schafen beweidet. In das Naturschutzgebiet sind Ackerflächen einbezogen, an deren Rändern Ackerwildkräuter wie Gelber Günsel und Gezähnter Feldsalat wachsen.
Im Naturschutzgebiet sind einzelne Streuobstwiesen mit verschiedenen Süßkirschensorten vorhanden. Diese wurden 1922 in den Krisenzeiten nach dem Ersten Weltkrieg zur Eigenversorgung der Gemeinde Weddersleben mit Obst angelegt und in der Folge bewirtschaftet. 1954 bis 1956 wurden verschiedene Süßkirschensorten nachgepflanzt, nachdem Baumpflege und Schädlingsbekämpfung in den Jahren des Zweiten Weltkriegs und danach vernachlässigt worden waren. Weitere Nachpflanzungen erfolgten 1984, 1985 und 1992. Bis 1989 wurden die Streuobstwiesen regelmäßig gepflegt. Mittlerweile sind hier Entkusselungsmaßnahmen zur Vermeidung der Verbuschung nötig, nachdem die Streuobstwiesen nicht mehr bewirtschaftet werden.
Durch das Naturschutzgebiet verlaufen mehrere Wanderwege, darunter ein Abschnitt des Teufelmauer-Stiegs[2] sowie ein Rundwanderweg.[3] Entlang der Wege gibt es an mehreren Stellen Schau- und Informationstafeln. Das Gebiet dient auch der Naherholung. Zum Schutz des Gebietes besteht ein System zur Besucherlenkung. Das Naturschutzgebiet grenzt überwiegend an landwirtschaftliche Nutzflächen. Im Norden grenzt es an eine Quarzsandgrube.
Literatur
150 Jahre Schutz der Teufelsmauer – Tagung und Festveranstaltung am 8. Juni 2002 in Weddersleben. Berichte des Landesamtes für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle (2002) SH 1, ISSN1619-4071 (PDF-Datei, 12 MB).