Tesla (in Bezug auf Nikola Tesla, auch als BackronymTechnika slaboproudá,[1]deutsch etwa „Niederspannungstechnik“) war ab 1946 ein großer staatseigener Verbund von Elektronikproduzenten in der Tschechoslowakei.
Das Unternehmen wurde am 18. Januar 1921 als Elektra gegründet. Zwischen 1932 und 1945 gehörte es zu Philips. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zu einem staatseigenen Konzern aus Elektronikunternehmen, der seit 7. März 1946 unter dem Namen TESLA unter anderem in den Bereichen Funk- und Radartechnik vorrangig die sozialistischen Staaten belieferte.
Sozialistische Exportländer waren zum Beispiel auch Syrien und Ägypten.
Seit 1991 arbeitete das Werk im südböhmischen Vimperk für die Firma Rohde&Schwarz.
Die Sparte für passive Radargeräte wurde im Jahre 1994 als ERA a.s. ausgegründet.[5]
Das Werk in Vimperk wurde 2001 an die Firma Rohde&Schwarz verkauft.
2007 wurde TESLA an einen irischen Investor vergeben und 2012 wieder vom tschechischen Management zurückgekauft.[6]
Im Streit mit dem US-amerikanischen Elektroautohersteller Tesla, Inc. wurden diesem 2010 Nutzungsrechte an der Marke eingeräumt.[7][8]
Produkte
Das Produktspektrum von TESLA umfasste neben Systemen und Großgeräten beispielsweise auch elektronische Bauelemente, Lautsprecher, Telefone sowie Geräte der sogenannten Konsumgüterelektronik (Unterhaltungselektronik) wie Radios, Tonbandgeräte[9][10] und Fernsehgeräte.
1945 begann die Produktion von Glühlampen, Elektronenröhren und Radiogeräten. Glühlampen der Marke Tesla fanden als Aktionsartikel ab 1980/2000 den Weg nach Österreich und Deutschland.
Ab Anfang der 1980er-Jahre begann man mit dem Nachbau verschiedener integrierter Schaltkreise, etwa dem MHB8080A, einem Klon des Mikroprozessors8080 von Intel, der im zwischen 1989 und 1992 hergestellten Heimcomputer der Marke MAŤO verbaut ist und den MH3212, einen Nachbau des Intel-I/O-Chip 8212, der etwa im IQ 151 verwendet wurde.
Im deutschsprachigen Raum wurden TESLA-Erzeugnisse überwiegend in der DDR bekannt, da sie oft als nicht konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt galten. Im Bereich des RGW besaß TESLA jedoch bei einigen Produkten eine Monopolstellung.
Dies betraf beispielsweise die Tonbandgeräte, die auf Grund ihrer hohen Qualität (für RGW-Verhältnisse) und ihres teilweise modernen Designs (ab B 90) in den 1980er Jahren in der DDR sehr schwer erhältlich waren (überwiegend in Berlin oder über den Genex-Katalog). Eine sehr gute Übersicht der Tesla-Tonbandgeräte ist im Internet zu finden[11].
TESLA produzierte auch in größerem Rahmen Flugsicherungsradargeräte, meist anfänglich als Lizenzproduktion eines sowjetischen Vorgängers mit nachfolgender Eigenentwicklung. Diese Radargeräte wurden im gesamten RGW eingesetzt und sind teilweise wegen ihrer robusten Mechanik noch in Betrieb und unterlagen nur einer umfassenden Modernisierung mit Umstellung von Röhren- auf Halbleitertechnologie. Dieser Teil der Produktion wurde in mehrere kleine Firmen aufgeteilt, welche weiterhin in diesem Geschäftsbereich auf dem Markt sind.[12]
Michael Philipp Strassmann: TESLA – die Geschichte eines Staatskonzerns und seiner Geräte der Unterhaltungselektronik. Funkverlag Hein, Dessau 2007, ISBN 978-3-936124-21-7.