Es handelt sich hierbei um Mirzam als Vorläufer von Sirius. Der traditionelle arabische Name lautet „Vorbote“ und bezieht sich vermutlich auf seine Position, da er vor Sirius aufgeht und ihn, den hellsten Stern am Nachthimmel, ankündigt. Diese Rolle gilt jedoch nicht für heliakische Aufgänge, da Mirzam wesentlich lichtschwächer als Sirius ist und einen Sehungsbogen von mindestens 13° aufweisen beziehungsweise etwa 55 Minuten vor der Sonne aufgehen muss, um heliakisch sichtbar zu sein. Außerdem benötigt Mirzam eine Mindesthorizonthöhe von 1,7°, da aufgrund der Refraktion vorher keine Sichtung erfolgen kann. Gleiche Voraussetzungen gelten für akronychische Untergänge.
Die Angaben des Nutbuches können sich bezüglich der Dekanposition daher nur auf die akronychische Kulmination beziehen, da nur in diesem Fall Mirzam in den Dekanlisten vor Sirius rangieren kann. Mirzam erreichte im Alten Ägypten zum Zeitpunkt der Diagonalsternuhren eine Kulminationshöhe von etwa 36,6°. Sirius selbst gehörte zum altägyptischen SternbildSopdet.
Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne – Das sogenannte Nutbuch. The Carsten Niebuhr Institute of Ancient Eastern Studies (u. a.), Kopenhagen 2007, ISBN 978-87-635-0406-5, S. 62 und S. 398.
Einzelnachweise
↑Alexandra von Lieven: Grundriss des Laufes der Sterne. S. 66.
↑ abcDie Höhenangaben beziehen sich auf das Ende der jeweiligen Nachtstunde. Heliakischer Aufgang vor Sonnenaufgang, akonychischer Untergang und akronychische Kulmination nach Sonnenuntergang.
↑Tatsächliche Kulmination 36,5° etwa 2,75 Stunden nach Sonnenuntergang.
↑Die Beobachtung des Untergangs war erst gegen Ende der Dekade möglich.
↑Am 10. Dekadentag lag der Sehungsbogen bei 9,3°. Eine heliakische Aufgangsbeobachtung war daher während der Dekade nicht möglich.
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