Die Tecophilaeaceae sind eine Familie in der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) innerhalb der Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). Die etwa 27 Arten sind in gemäßigten bis tropischen Gebieten verbreitet.
Es sind meist kahle, ausdauerndekrautige Pflanzen. Meist sind es Geophyten, die rhizomartige Knollen als Überdauerungsorgane bilden. Die wechselständigen Laubblätter sind spiralig oder zweizeilig an den Stängeln angeordnet oder stehen bei einigen Arten in grundständigen Blattrosette zusammen. Die ungestielten oder manchmal gestielten Blätter sind einfach. Die parallelnervige Blattspreite ist linealisch bis lanzettlich, eiförmig bis rundlich. Der Blattrand ist glatt.
Die Blüten stehen einzeln oder in endständigen, einfachen oder zusammengesetzten oft traubigenBlütenstände zusammen, mit Hochblättern. Die zwittrigen, dreizähligen Blüten sind radiärsymmetrisch bis auf Grund der unterschiedlich großen Staubblätter schwach zygomorph. Die sechs gleichgestalteten Blütenhüllblätter (Tepalen) sind mehr oder weniger stark verwachsen oder frei. Die Farbe der Blütenhüllblätter ist gelb oder weiß über violett bis blau. Es sind sechs verwachsene oder freie, oft ungleichgestaltige Staubblätter vorhanden; sie können entweder alle fertil sein oder ein bis drei, selten bis fünf sind zu Staminodien umgewandelt. Die drei Fruchtblätter sind zu einem meist halbunterständigen, bei Walleria oberständigen Fruchtknoten verwachsen mit vier bis fünfzig Samenanlagen je Fruchtknotenkammer. Der aufrechte, gerade bis schwach gebogene Griffel endet in einer kopfigen bis mehr oder weniger dreilappigen Narbe.
Synonyme für Tecophilaeaceae Leyb. sind: Androsynaceae Salisb., Conantheraceae (D.Don) Hook. f., Cyanastraceae Engl., Cyanellaceae Salisb. nom. cons., Walleriaceae (R.Dahlgren) Takht. nom. cons.[1] Die Familie der Tecophilaeaceae Leyb. steht der Familie IxioliriaceaeNakai nahe. Lanaria wurde früher in die Familie der Tecophilaeaceae eingeordnet stellt aber heute eine eigene Familie LanariaceaeH.Huber ex R.Dahlgren & A.E.vanWijk dar.
Die Familie besitzt ein disjunktes Areal: ihre Gattungen kommen in Afrika, im südwestlichen Südamerika und in Kalifornien (Odontostomum) vor. Sie gedeihen in gemäßigten bis tropischen Klimazonen.
Die Familie Tecophilaeaceae umfasst etwa neun Gattungen[1] mit etwa 27 Arten:[2]
TecophilaeaBertero ex Colla (Syn.: PhyganthusPoepp. & Endl., PoeppigiaKunze ex Rchb., DistreptaMiers): Die etwa zwei Arten kommen in Chile und Peru vor:[2]
Rolf M. T. Dahlgren, Harold T. Clifford, Peter F. Yeo: The Families of the Monocotyledons: Structure, Evolution and Taxonomy. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, New York, Tokyo 1985, ISBN 0-387-13655-X, S.164–167 (Tecophilaeaceae auf S. 164–167 in der Google-Buchsuche). (Abschnitte Systematik, Verbreitung und Beschreibung)
Einzelnachweise
↑ abTecophilaeaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 20. August 2014.
↑ abcdefghijklTecophilaeaceae. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 23. Juli 2018.
John Charles Manning & Peter Goldblatt: A revision of Tecophilaeaceae subfam. Tecophilaeoideae in Africa. In: Bothalia, Volume 42, 2012. S. 21–41. (PDF)