Talar-e Rudaki (persisch تالار رودكى, DMGTālār-e Rūdakī, ‚Rudaki-Halle‘, seit 1979 persisch تالار وحدت, DMGTālār-e Vaḥdat, ‚Halle der Einheit‘, engl. Vahdat-Hall) ist das Opern- und Konzerthaus von Teheran, das nach dem persischen DichterRudaki benannt wurde.
Die Talar-e Rudaki wurde auf Initiative von Schahbanu Farah Pahlavi auf einem 15.700 m² großen Grundstück errichtet und am 25. Oktober 1967 eröffnet.
Entworfen wurde das Haus von dem iranisch-US-amerikanischen Architekten Eugene Aftandelians (* 1913).[1]
Der Gebäudekomplex besteht aus einem Opernhaus mit einem an den Zuschauerraum angebauten siebenstöckigen Verwaltungsgebäude, in dem auch die Probenräume und ein Restaurant untergebracht sind. In dem Gebäude befindet sich zudem ein kleiner Saal für Kammerkonzerte.
In den Kellerräumen liegen die Räume für die Künstler. Im Erdgeschoss befindet sich die Wartehalle mit den Ticketschaltern, dem Buffet und den Eingängen zum Zuschauerraum.
Der Theatersaal selbst bezieht sich in seiner architektonischen Gestaltung auf die Wiener Staatsoper. Er hat einen hufeisenförmigen Grundriss, drei Ränge, eine repräsentative Ehrenloge, insgesamt 10 Eingänge und eine Deckenhöhe von 19 Meter. Er bietet Platz für 500 Zuschauer im Parkett und 250 in den Rängen. Der Hauptleuchter des Zuschauerraumes besteht aus Kristall und hat einen Durchmesser von sieben Metern. Die drei Balkonreihen sind mit Stuckaturen und Wandleuchten ausgestattet, die Logen sind mit grauem Teppichboden und roten Satinwänden ausgeschlagen.
Die Bühne ist in vier Teile unterteilt. Der vordere Teil der Bühne kann für Opern- und Ballettaufführungen um drei Meter abgesenkt werden. Die beiden Seitenteile können bis zu sechs Meter in die Höhe gefahren werden. Der hintere Teil der Bühne ist als Drehbühne ausgelegt.
Seit der Revolution ist das Haus Bühne für traditionelle iranische Musik und Popmusik sowie für klassische Orchester- und Sinfoniekonzerte. Nach der Revolution wurde der Poetry Council des Kulturministeriums zur Pflege iranischer Musik und Poesie gegründet mit Sitz in der Rudaki Hall.
↑ Mohammad Ghavipour (Hrsg.): Architectural Dynamics in Pre-Revolutionary Iran: Dialogic Encounter between Tradition and Modernity. Chapter 2. Bristol: Intellect 2019.