Im Sprachraum der koreanischenKampfsportartTaekwondo werden für die verschiedenen Techniken, Disziplinen, Körperteile usw. zum Teil unterschiedliche Begriffe verwendet. Dies liegt einerseits an den chinesischen Einflüssen in der koreanischen Sprache, andererseits aber auch an der unterschiedlichen Philosophie bzw. Politik der Taekwondo-Weltverbände. Da es außerdem keine einheitliche, genormte Übersetzung der Taekwondo-Begriffe ins Deutsche gibt, wurden im Laufe der Zeit aus den koreanischen Begriffen der Lautsprache entsprechende Wörter gebildet, so dass für einen Begriff oft mehrere Schreibweisen existieren (z. B. für „Beginn der Übung“: Schisuck, Schisack, Jisuck, Shee Jahk, Sijak).
In diesem Artikel ist neben dem (in der Regel einheitlichen) deutschen Begriff die koreanische Schreibweise gem. der revidierten Romanisierung genannt, darüber hinaus die Schreibweise in Hangeul und Hanja. Außerdem werden die einzelnen Begriffe, sofern erforderlich, kurz und in Stichworten/Schlagworten erläutert.
Im Taekwondo werden alle vier Gliedmaßen des Körpers zur Abwehr und zum Angriff eingesetzt. Dabei unterscheidet man zwischen (Abwehr-)Blöcken (Makgi), Fußtritten (Chagi), Fauststößen (Jireugi), Fingerstichen (Tulki) und Schlägen (Taerigi).
Im Folgenden finden sich, nach Sinngruppen geordnet, die wichtigsten Taekwondo-Begriffe.
Ähnlich wie hugulseogi, aber das Gewicht ist auf beide Beine gleichmäßig verteilt.
Überkreuz-Stellung
교차서기
gyocha seogi
Beide Beine sind überkreuz, das hintere Bein stützt mit dem Knie die Kniekehle des vorderen Beins.
Tiefe Vorwärts-Stellung
낮춰서기
natchwo seogi
Ähnlich wie jeongulseogi, aber Schrittstellung ist größer, Körperschwerpunkt demnach tiefer.
Rückbein-Stellung
뒷발서기
dwitbal seogi
Katzenstellung. Ähnlich L-Stellung, aber beide Füße sind näher beisammen, das vordere Bein ist nur auf dem Fußballen aufgestützt.
Blocktechniken (makgi)
Blöcke werden mit dem Unterarm (Außenseite oder Innenseite), mit den Handkanten, mit Knie oder Unterschenkel ausgeführt, um gegnerische Schläge abzuwehren.
Die Bewegung beim Fauststoß kommt hauptsächlich aus der Schulter und dem Oberarm. Eine weitläufige Ausholbewegung entfällt also, um dem Gegner die Schlagabsicht nicht zu früh zu erkennen zu geben. Im letzten Moment vor dem Auftreffen im Ziel wird der Unterarm gedreht; dies verleiht zusätzliche Kraft und Effektivität. Der Treffpunkt ist ausschließlich der Zeige- und Mittelfingerknöchel der Faust.
Bei den Tritten unterscheidet man zwischen Schnapptritten und gedrehten Tritten. Beim Schnapptritt wird das angreifende Bein gebeugt an den Körper gezogen und dann kraftvoll nach vorne geschleudert. Dadurch können alle Beinmuskeln (Po, Oberschenkel und Unterschenkel) sowie die Hüfte am Kraftaufbau für den Tritt mitwirken. Beim gedrehten Tritt erfolgt die Beschleunigung des Beins mehr aus einer Körper- und/oder Hüftdrehung. Das Bein wird mitgeschwungen und quasi ins Ziel geschleudert.
Angreifende Flächen beim Tritt sind in der Regel Fußballen, Ferse, Fußspann oder Fußkante.
Um dem Schüler eine Technik vorzugeben, benutzt der Trainer in der Regel ein (mehr oder weniger) festgelegtes Kommandoschema:
Fußstellung – ausführender Körperteil – Körperhöhe/Stufe – Richtung – Seite – Abwehr-/Angriffsbenennung
Bei den Fußstellungen kann das Wort Seogi entfallen. Genauso kann der Kommandoteil entfallen, den zu nennen bei einer Technik unsinnig ist bzw. der sich von selbst ergibt.
Beispiele (zum besseren Verständnis mit – zwischen den einzelnen Kommandoteilen):