Dieser Artikel behandelt den Eisenbahntunnel durch das Lüliang-Gebirge in der bezirksfreien Stadt Linfen. Für den weiter nördlich gelegenen Eisenbahntunnel in der Stadt Lüliang siehe Lüliangshan-Tunnel.
Der Tunnel befindet sich im Kreis Pu der bezirksfreien StadtLinfen in der Provinz Shanxi. Er unterquert den Lüliangshan bzw. das Lüliang-Gebirge. Das westliche Ende des Tunnels liegt im Kreis Pu, und das östliche Ende liegt an der Grenze des StadtbezirksYaodu und des Kreises Hongtong. Er ist als zweigleisiger Tunnel konzipiert, und der Abstand der Tunnelröhren beträgt 30 m. Die Gesamtlänge der linken Röhre beträgt 23 443 m und die der rechten Röhre 23 469,7 m.[4]
Baugeschichte
Mit dem Bau des Tunnels wurde am 18. Mai 2010 begonnen.[5] Der Tunnelvortrieb erfolgte mittels Tunnelvortriebsmaschinen und Sprengungen.[1] Dabei waren zahlreiche technische Schwierigkeiten durch Gas-, Schlamm- und Wassereinbrüche zu überwinden. Die Fertigstellung erfolgte am 29. Juli 2013.[6] Die Inbetriebnahme fand am 30. Dezember 2014 zusammen mit der gesamten Bahnstrecke Watang–Rizhao statt.[5]
Unfall vom 25. Dezember 2012
In der Endphase des Tunnelbaus kam es am 25. Dezember 2012 zu einem schwerwiegenden Unfall, als die örtliche Bauleitung versuchte, in vorschriftswidriger und illegaler Weise übriggebliebenes Sprengmaterial zu entsorgen. Dabei kam es zu einer Explosion, in deren Folge mehrere Arbeiter starben bzw. verletzt wurden. Die Verantwortlichen versuchten zunächst den Unfall zu vertuschen, aber Informationen gelangten in die Sozialen Medien, wo es auf der Plattform Sina Weibo zu Spekulationen über die Zahl der Opfer kam. Es wurden bis zu 60 Todesopfer vermutet. Die Spekulationen wurden durch die intransparente Informationspolitik der Provinzregierung von Shanxi noch zusätzlich angeheizt.[7] Eine offizielle Untersuchung des Vorfalls wurde eingeleitet. Da die Bauleitung nach dem Unfall sämtliche Arbeiter entlassen hatte, gestaltete es sich schwierig, die tatsächliche Zahl der Opfer zu ermitteln. Insgesamt wurden 1002 Arbeiter aus den zehn Provinzen Sichuan, Guizhou, Anhui, Ningxia, Shaanxi, Chongqing, Shanxi, Hubei, Gansu und Henan kontaktiert, wobei sich ergab, dass das Unglück acht Tote und fünf Verletzte gefordert hatte. Im Folgejahr kam es zu juristischen Verfahren gegen insgesamt 40 Personen, darunter sechs Hauptverantwortliche.[8]
Einzelnachweise
↑ abHehua Zhu, Jinxiu Yan, Wenhao Liang: Challenges and Development Prospects of Ultra-Long and Ultra-Deep Mountain Tunnels. In: Engineering. Band5, Nr.3, 2019, ISSN2095-8099, S.384–392, doi:10.1016/j.eng.2019.04.009 (englisch).
↑Tian Siming / 田四明, Wang Wei / 王伟, Gong Jiangfeng / 巩江峰: Development and Prospect of Railway Tunnels in China (Including Statistics of Railway Tunnels in China by the End of 2020)(中国铁路隧道发展与展望(含截至2020年底中国铁路隧道统计数据)). In: 隧道建设 / Tunnel Construction. Band41, Nr.2, 6. März 2021, S.308–325, doi:10.3973/j.issn.2096-4498.2021.02.018 (chinesisch (vereinfacht), englisch).