Sven Nordqvist (* 30. April1946 in Helsingborg, Schweden) ist ein schwedischer Zeichner. Nordqvist ist in Deutschland und seinem Heimatland Schweden einer der beliebtesten Autoren für Kinderbücher. Er ist vor allem für die Bücher um Pettersson und Findus bekannt.
Nordqvist wuchs in Schweden in Halmstad auf. Er wollte eigentlich von Jugend an Zeichner werden, wurde aber von mehreren Kunstschulen abgelehnt. So studierte er Architektur an der Technischen Hochschule in Lund und arbeitete anschließend als Architekt sowie als Dozent für Architektur in Lund. Nebenher versuchte er sich weiterhin als Illustrator in der Werbung und für Postkarten, Plakate und Bilderbücher. Nach dem Ende des Architekturstudiums brachte er sich das Zeichnen selbst in Fernkursen bei.[1] 1983 gewann er bei einem Kinderbuch-Wettbewerb den ersten Preis und ist seitdem beruflich ausschließlich als Autor und Zeichner für Kinderbücher tätig. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Geschichten mit Pettersson und Findus
In Nordqvists Geschichten von Pettersson und Findus spielen sich auf jeder Seite mehrere kleine Szenen ab. Besonders der Kater Findus ist auf vielen dieser Bilder drei-, vier- oder fünfmal zu sehen, beispielsweise wenn er Hühner scheucht, auf dem Einrad unterwegs ist oder die Stube reinigt, indem er auf dem Schrubber surft. Nordqvists Bilder sind detailreich, auch was Nebenfiguren, Naturszenen oder das Durcheinander in Haus, Werkstatt, Hühnerstall und Garten des alten Pettersson angeht. Nordqvists Geschichten sind Alltagsgeschichten und enden immer mit einem Happy End oder zumindest der Wiederherstellung des Status quo.
Der Autor selbst sagt zur Beliebtheit seiner Bücher und seiner Figur: „Ich glaube, es ist das menschliche Maß. Alles ist überschaubar, man lebt in der Natur und ist sich näher als in der Stadt. Vielleicht kümmern wir uns auch mehr um die Kinder, haben mehr Respekt vor ihnen als Individuen. Und deshalb ist auch Pettersson so beliebt bei Kindern, weil er vieles erlaubt, weil er nicht bestraft und Geborgenheit vermittelt.“[2]
Nordqvist siedelt seine Figuren Petterson und Findus im ländlichen Schwedenidyll an, das er aus den Ferien seiner Jugendzeit kennt. Das Zusammenleben des Paares ist geprägt durch die kindliche Anarchie von Findus, die von Pettersons Zuneigung zu seinem Kater aufgefangen wird. Nordqvist möchte so aufzeigen, dass den Kindern alle Möglichkeiten offenstehen, dass es die Aufgabe der Eltern ist, Kinder aufzufangen, wenn sie an ihre Grenzen stoßen. In diesem Mikrokosmos stört pädagogisches Besserwissen.
Aufgrund des großen Erfolges gibt es mittlerweile CDs, Kassetten, PC-Spiele und auch eine Zeichentrickserie mit Pettersson und Findus. Auch Puppen- und Menschentheater (wie z. B. das Theater Pfütze) spielen die Geschichten nach.
Weitere Arbeiten
Sven Nordqvist fertigte außerdem unter anderem die Illustrationen zu den Kinderbüchern um die Kuh Mama Muh an, deren Texte Jujja Wieslander und Tomas Wieslander verfassten, sowie für Die Leute von Birka, ein Sachbuch über die Welt der Wikinger von Mats Wahl und Björn Ambrosiani.
Peter Körte: Pettersson, das bin ich! Sven Nordqvist feiert in seinen Geschichten um den kauzigen alten Mann und dessen anarchischen Kater Findus die Männerwirtschaft. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung. Nr. 42, 22. Oktober 2006, S. 61.