Pfeffer lehrt seit Januar 2019 als Honorarprofessorin im Fachbereich Kunst an der Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main im Bereich Ausstellung und Vermittlung von Gegenwartskunst.[4] Sie ist Jurymitglied des Kurt-Schwitters-Preises,[5] des Kunstpreises der Böttcherstraße[6] und des Kunstpreises der Schering-Stiftung sowie kuratorische Beraterin des MoMA PS1 in New York.
Kuratorische Arbeit
Bremen
Als künstlerische Leiterin des Künstlerhauses Bremen präsentierte Pfeffer hier einige ihrer „Neuentdeckungen“ wie Matthias Weischer mit Simultan, Emily Jacir mit Woher wir kommen, David Zink Yi mit Alrededor del dosel/Umgehen der Baumkronen und Jonathan Monk mit Ocean Wave (alle 2004). Daneben stellte sie die Filmpioniere Hans Richter mit Der absolute Film (2005) und Kenneth Anger mit Pleased to meet you (2006) vor. Sie kuratierte Gruppenausstellungen wie Bremer Freiheit mit Arbeiten von unter anderem Olaf Nicolai, Thomas Rentmeister und Gregor Schneider, Not a Drop but the Fall nach einem Ausstellungskonzept von Elmgreen & Dragset oder Nichts weiter als ein Rendezvous mit zeitgenössischen Variationen des Ready-made.[7] Im Mai 2006 hatte Pfeffer für das Bozener Museum Museion die Ausstellung Deutsche Wandstücke[8] kuratiert, in der Fresken und Wandarbeiten u. a. von Ulla von Brandenburg, Katharina Grosse und Frank Nitsche gezeigt wurden. Pfeffer hatte die Künstler für drei Wochen nach Südtirol eingeladen, um in der regionalen Tradition der Wandmalerei „al fresco“ zu arbeiten. Für die 9. Biennale d’art contemporain de Lyon kuratierte sie im September 2007 The history of a decade that has not yet been named der Künstlerin Annette Kelm.[9]
Von 2013 bis Ende 2017 war Pfeffer Direktorin des Fridericianum in Kassel. Dort zeigte sie unter anderem die Ausstellungstrilogie Speculations on Anonymous Materials (2013), nature after nature (2014) und Inhuman (2015). Dem amerikanischen Experimentalfilmer Paul Sharits widmete sie die weltweit erste umfassende Retrospektive. Weitere Einzelpräsentationen zeigten Arbeiten der britischen Künstlerin Helen Marten und Tetsumi Kudo. Anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der documenta kuratierte Pfeffer eine Retrospektive des belgischen Künstlers Marcel Broodthaers.[12]
Venedig: Schweizer Pavillon
2015 wurde sie Kuratorin des Schweizer Pavillons bei der Biennale von Venedig, wo sie Arbeiten der schweizerisch-deutschen Künstlerin Pamela Rosenkranz zeigte.[13] Rosenkranz und Pfeffer hatten bereits 2013 bei der Ausstellung Speculations on Anonymous Materials im Fridericianum eng zusammengearbeitet.
Venedig: Deutscher Pavillon und Auszeichnung mit dem Goldenen Löwen
Pfeffer kuratierte 2017 den deutschen Beitrag auf der 57. Biennale von Venedig. Sie lud die Frankfurter Künstlerin Anne Imhof ein, eigens für den Deutschen Pavillon die Arbeit Faust zu entwickeln. Das entstandene Werk mit dem Titel Faust setzte sich aus Rauminstallation, Malerei, Skulptur und Performance zusammen.[14] Der Pavillon wurde als bester nationaler Beitrag mit dem Goldenen Löwen[15] ausgezeichnet. Die Jury lobte in ihrer Begründung, Faust sei „eine kraftvolle und gleichsam verstörende Installation, die drängende Fragen zu unserer Zeit stellt und den Betrachter in einen Zustand der Angst versetzt.“ Des Weiteren sei „Anne Imhofs Arbeit eine beeindruckende Reaktion auf die Architektur des Pavillons, eine Arbeit, die sich durch präzise künstlerische Entscheidungen über Objekte, Bilder, Körper und Sound auszeichnet.“[15]
Auszeichnungen
Für die Ausstellung Kenneth Anger im MoMA PS1 wurde sie 2009 von der US-Sektion des Kunstkritikerverbandes AICA ausgezeichnet.[16] 2016 erhielt Pfeffer den erstmals verliehenen Kuratorenpreis des Kunstmagazins ART. Gewürdigt wurde ihre Ausstellung Inhuman (2015). „Die Schau untersucht scharfsinnig, wie sich die Menschen durch unmenschliche Technik verändern“, so in der Begründung der Jury.[17]