Susanna Fritscher begann ein Studium der Kunstgeschichte und der Angewandten Keramik in Wien, das sie jedoch nach einem Jahr abbrach, unter anderem aufgrund des von ihr als einengend empfundenen Meisterklassen-Prinzips.[1] 1983 zog sie nach Frankreich und setzte ihre Studien an der Kunsthochschule in Bourges fort. Seit ca. 1996 unterhält sie ein Atelier in dem Pariser Vorort Montreuil.[2]
Von 1980 bis 1988 schuf Susanna Fritscher zunächst Installationen in der Landschaft, bis sie Anfang der 1990er Jahre in den Innenraum und zur Malerei wechselte. Dabei setzt sie bevorzugt die Farbe Weiß und deren Nuancen ein. Als Trägermaterial kommen unter anderem Plexiglas, Acrylglas oder Folie zum Einsatz. Ihre großflächigen Malereien („flottants“) stehen im Dialog mit der Architektur.[4] Ihre Installationen beeinflussen, wie der Besucher den Raum wahrnimmt. Sie sind gleichzeitig raumgreifend und minimalistisch, häufig spielen Licht und Bewegung eine bedeutende Rolle. Bei einigen ihrer Arbeiten versieht sie Wände, Böden und Decken der Räume mit spiegelnden oder durchsichtigen Beschichtungen und Verkleidungen. Ein wiederkehrendes Element ihrer jüngeren Projekte sind leichte Materialien (z. B. lange, von der Decke hängende Silikonfäden), die das Licht reflektieren und sich im Luftstrom bewegen. Um 2010 begann Fritscher, Klänge in ihre Installationen zu integrieren. Auch einige großflächige Videoprojektionen gehören seit dieser Zeit zu ihrem Gesamtwerk.[5]
Für die Luft (Rien que de l'air), Installation, 14,90 × 10,33 m, Höhe 6,27 m, Silikonfäden (1,1 × 0,75 mm) und Stahl, 2017/2019, Sammlung Centre Pompidou[6]
Noëlle Chabert: Fritscher, Susanna. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 45, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22785-X, S. 313.
Blanc de Titre/Blanc of Title : The Art of Susanna Fritscher. Springer Wien, Wien 2012, ISBN 978-3-7091-1061-4.
↑Noëlle Chabert: Fritscher, Susanna. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 45, Saur, München u. a. 2005, ISBN 3-598-22785-X, S. 313.