Im Mittelalter gehörte Steiningloh nicht wie heute zu Hirschau, sondern zur Vogtei Vilseck und damit zu bambergischem Gebiet. Die Vogtei Vilseck war in drei Gerichte unterteilt, das obere oder Hahnbacher Gericht, das Gebenbacher Gericht und das untere oder Poppenrichter Gericht, auch Bauernrecht oberhalb Amberg oder unterhalb des Erzbergs genannt. Steiningloh gehörte zum Gericht Gebenbach.[4]
Durch das erste bayerische Gemeindeedikt wurde Steiningloh 1808 zum Steuerdistrikt und dem Landgericht Amberg und damit dem Naabkreis zugeordnet.[5] Nach der Auflösung des Naabkreises zugunsten des Mainkreises und des Regenkreises wurde Steiningloh 1810 zusammen mit dem Landgericht Amberg dem Regenkreis zugeordnet (ab 1838 Oberpfalz und Regensburg).[6]
Durch das zweite bayerische Gemeindeedikt wurde Steiningloh 1818 eine eigenständige politische Gemeinde.[7]
Am 1. Januar 1970 wurde die Gemeinde Steiningloh in die Gemeinde Mimbach eingegliedert.[8]
Am 1. Januar 1972 wurde der Ort von Mimbach, das Hahnbach zugeschlagen wurde, nach Hirschau umgemeindet.[9][10]
Nachdem die alte Kapelle bereits im Jahr 1908 in desolatem Zustand war, wurde sie 1910 abgebrochen. Es dauerte bis zum Beginn der 1920er Jahre, dass die neue Kapelle fertiggestellt war und am 30. April 1922 eingeweiht werden konnte. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten wurde sie am 100. Jahrestag der ersten Weihe am 30. April 2022 erneut eingeweiht.[11]
Die private Kapelle zum Heiligen Norbert von Xanten auf der Streuobstwiese der Familie Graf ist dem Namenspatron des Erbauers gewidmet. Am 5. Oktober 2019 wurde sie von Pfarrer Christian Schulz aus Hahnbach geweiht. Die farbigen Fenster der Apsis gestaltete die Künstlerin Gerti Gerhards aus Schnaittenbach, das Kreuz in der Apsis schuf Sebastian Strobl.[13]
Vereine
Freiwillige Feuerwehr Steiningloh-Urspring
Ein Brand auf einem Bauernhof in Steiningloh im Juni 1904 gab den Anstoß, eine eigene Feuerwehr zu gründen.
Nachdem am 4. August 1904 auf einer Gemeindeversammlung einstimmig der Beschluss zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr gefasst wurde, verpflichteten sich sofort 32 Männer zum Beitritt. Bereits am 7. August wurde die erste Vorstandschaft gewählt.[14]
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Steiningloh liegt an der Staatsstraße 2238 zwischen Amberg und Hirschau. Von der Bundesstraße 299 aus ist der Ort über Ursulapoppenricht und Höhengau über die Kreisstraße 31 nach drei Kilometern zu erreichen.
An den öffentlichen Nahverkehr ist Steiningloh über die Buslinie 55 der RBO zwischen Amberg und Weiden über Schnaittenbach (VGN-Linie 455) angebunden.[15]
Der nächstgelegene Bahnhof ist Amberg in zwölf Kilometer Entfernung.
↑Hirschauer Ortsteile. Stadt Hirschau, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 25. Oktober 2004; abgerufen am 28. Juli 2012.Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hirschau.de
↑Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 50. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
↑Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 141. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
↑Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 142. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
↑Kommission für bayerische Landesgeschichte, bearbeitet von Georg Leingärtner, Historischer Atlas von Bayern, Heft 24, München, 1971, S. 146. (online verfügbar auf digitale-sammlungen.de)
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.419.
↑Helmut Janner: Die Kapelle in Steiningloh. In: Heimatkundlicher Kreis Amberg-Sulzbach im Historischen Verein für Oberpfalz und Regensburg (Hrsg.): Der Eisengau. Band32. Selbstverlag, 2009, ISBN 978-3-9811370-6-4, S.145–161.
↑Weiden – Schnaittenbach – Amberg. (PDF; 28 kB) Verkehrsgemeinschaft Amberg-Sulzbach (Linie 455 – VGN). In: znas.de. Zweckverband Nahverkehr Amberg-Sulzbach, 7. August 2012, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Juni 2013; abgerufen am 19. November 2012.