Durch den Siebenjährigen Krieg verlor Torelli seine Arbeitsmöglichkeiten in Sachsen. Er ging zusammen mit seinem Gehilfen und Schüler Francesco Gandini (1722–1778) nach Norden, wo er im Lübecker Rathaus 1761 den Audienzsaal mit zehn allegorischen Gemälden schmückte. Ebenfalls in Lübeck verheiratete er seine Tochter Camilla mit dem Stadtkommandanten Graf von Chasôt.
Nach dem preußisch-russischen Separatfrieden ging Torelli 1762 nach Russland, wo er in St. Petersburg Professor an der Kunstakademie und bevorzugter Hofmaler der Kaiserin Katharina II. wurde. Er wurde insbesondere mit seinen zahlreichen Porträts von Persönlichkeiten des russischen Adels bekannt.
Werke (Auswahl)
Anna Alexejewna Tschernyschewa, Eremitage, St. Petersburg
Claudia Montz: Der Gemäldezyklus des Stefano Torelli im Audienzsaal des Rathauses zu Lübeck. 2 Bände, Kiel, Universität, M.A. 1992
Roswitha Siewert: Bilder eines beglückten Lübecks – Stefan Torellis Meisterwerke des italienischen Rokoko im neu restaurierten Audienzsaal des Lübecker Rathauses in Lübeckische Blätter 2006, S. 133–139.
Thomas Liebsch: Stefano Torelli, Hofmaler in Dresden. Sein Werk in Sachsen, Bayreuth, Lübeck und Sankt Petersburg. Berlin 2007 ISBN 978-3-86624-210-4Inhaltsangabe
Michael Hundt: Stefano Torelli (1704–1784) in Lübeck und Umgebung: Neuer Glanz in alten Mauern. (= Studien zur internationalen Architektur- und Kunstgeschichte 180) Petersberg: Imhof 2020 ISBN 978-3-7319-1051-0
Einzelnachweise
↑James Schumann erwähnt auch den Maler Torelli::„ Die schönen Zimmer des Zwingers waren ursprünglich zu Spiel- und Speisezimmern bestimmt, worin sich Deckengemälde von Sylvester, Torelli, Fehling und Pellegrini befinden.“ vgl. James Schumann (Hrsg.), Dresden unter der Regierung Koenig Anton Clemens I., Dresden 1829, S. 105
↑Otto Eduard Schmidt: Kursächsische Streifzüge. Band 2: Wanderungen in der Niederlausitz Leipzig: Otto Spamer 1904, S. 35