Der 38,50 Meter[4] hohe Speicher wurde 1923 als städtischer Getreidespeicher nach Plänen von Paul Ziegler und Theodor Rieve errichtet.[3] Auf Grund seiner Lage am Ostufer beim zeitgleich eingerichteten Freihafen wurde er in der Folgezeit auch Freihafen-Silo genannt,[5] wobei der benachbarte Hübsch-Speicher (1939 errichtet[3]) wesentlich näher am Freihafenbereich liegt. Dem Stadtspeicher wurde die Adresse Harniskai 22 zugeordnet. Während der Luftangriffe auf Flensburg diente der Stadtspeicher oder der benachbarte Hübsch-Speicher oder beide als Standort eines 2-cm-Flakgeschützes. (Die genaue Flak-Position ist unklar.)[6] Zum Ende des Zweiten Weltkriegs lag der Stadtspeicher am Rand des Sonderbereichs Mürwik. Kurz nach dem Krieg wurde der Stadtspeicher im Zuge des KielsengerExplosionsunglücks im Juni 1945 stark beschädigt.
In neuerer Zeit wurde der Silo auch Habro-Speicher genannt, nach der Firma Habro Flensburg Silo GmbH & Co. KG[7]; 1985/1986 wurde der Südteil sowie der südliche Abschnitt der Westfassade in schlichter Form erneuert. Der dekorative, expressionistisch gestaltete Fries des Silos fehlt seitdem.[3] Der ursprünglich klinkerverblendete Dachaufsatz des Silos wurde 1993 durch eine Trapezblechverkleidung in seiner Gestalt stark verändert.[3] 2017 wurde der Umbau des Silos zu einem Bürohaus vorgeschlagen.[8] Ein Jahr später wurde der Antrag durch die Flensburger Ratsfraktionen gegen die Stimmen von CDU und FDP abgewiesen. Das Baudenkmal soll erst saniert werden, wenn eine Gesamtplanung für den Hafenbereich vorliegt.[9]
Während der Errichtung des Speichers wurde an der Fassade zur Wasserseite ein Flensburger Stadtwappen angebracht.
Ein Stück weiter nördlich steht der sogenannte Hübsch-Speicher (Backsteinbau mit zugehörigem hohem Betonspeicher).
Die Südseite im Bildvordergrund wurde Mitte der 1980er Jahre neu gemauert. Die aufwendigere Nordseite war die Seite, die beim Explosionsunglück beschädigt wurde.
↑Broder Schwensen, Bernd Köster (Hrsg.): Paul Ziegler, Magistratsbaurat in Flensburg 1905–1939. (= Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte, Band 29.) Flensburg 1998, ISBN 3-925856-31-5, S. 104.
↑Im Buch "Flensburg im Luftkrieg 1939–1945" wurde ein Foto publiziert, das eine 2-cm-Flak auf dem sogenannten „Flensburger Hafensilo“ zeigen soll. (Broder Schwensen, Dieter Nickel: Flensburg im Luftkrieg 1939–1945. Flensburg 2009, Buchcover und S. 81) Auf einer Internetseite des Bunker-Kiel-Teams ist das besagte Foto ebenfalls abgebildet. Dort wird erklärt, es handele sich um eine Flak auf dem Hübsch-Speicher. (Luftwaffenflak-Flensburg auf dem Hübsch-Speicher (Memento des Originals vom 31. August 2018 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bunker-kiel.com, abgerufen am: 31. August 2018) Auf einer Karte zum Sonderbereich Mürwik wurde die Flak aber offenbar auf dem höheren Stadtspeicher verortet. (Karte zum Sonderbereich Mürwik)