St. Pankraz liegt auf 531 m Höhe im Traunviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 9,7 km und von West nach Ost 8,7 km. Die Gesamtfläche beträgt 47,15 Quadratkilometer. 84 % der Fläche sind bewaldet und 8 % sind landwirtschaftlich genutzt. 1,4 % nehmen Gewässer ein. Nur 9,5 % der Fläche ist Dauersiedlungsraum und die Gemeinde ist mit 8 Einwohnern pro Quadratkilometer sehr dünn besiedelt, was sie zur bevölkerungsärmsten Gemeinde des Bezirks Kirchdorf macht.[2]
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst zwei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[3]):
Sankt Pankraz (288)
Schalchgraben (67)
Die Gemeinde besteht aus der einzigen Katastralgemeinde St. Pankraz.
St. Pankraz gehört zur Tourismusregion Pyhrn-Priel.
Die Bedeutung von St. Pankraz, das ursprünglich „Gschwendt“ hieß, bezieht sich auf die Frühzeit unserer Geschichte, da der Ort am uralten Handelsweg lag, der die deutschen Lande mit der Adria verband. Die ursprünglich keltische Bevölkerung wurde in der Römerzeit zu Kelto-Romanen, die die Römer über den Pyhrn geleiteten und beim Ausbau des Straßennetzes tätig waren.
Während der Völkerwanderung fielen germanische Stämme ein, von Osten rückten Alpenslawen vor, von Westen drangen die Bayern vor, die – letztere – die Region vermutlich friedlich dem Herzogtums Bayern eingliederten. Ab dem 12. Jahrhundert gehörte St. Pankraz zum Herzogtum Österreich, das Land war unter der Herrschaft von Grundherren, denen die Bauern untertan waren. Zunächst war das Stift Kremsmünster, dann die Stifte Bamberg und Gleink und zuletzt das 1190 von Bamberg gegründete Hospiz am Pyhrn. Diese feudale Besitzordnung blieb bis zur Bauernbefreiung im Jahr 1848 bestehen.[4]
Seit 1918 gehört die Gemeinde zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 war sie dem Gau Oberdonau eingegliedert, 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Das von Roland Girtler konzipierte Wilderermuseum bestand von 2000 bis 2020 im früheren Heustadel des Gasthofes Steyrbrücke.[5] Es ging auf die Oberösterreichische Landesausstellung 1998 zurück.[6] Die Exponate befinden sich seit 2022 im Wilderer Museum in Molln (ehemals Museum im Dorf).[7][8]
Bevölkerungsentwicklung
1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 372 Einwohner, 2001 dann 390 Einwohner. Dann sank die Bevölkerungszahl auf 359 im Jahr 2020.[9]
In St. Pankraz wohnen 170 Erwerbstätige. Davon arbeitet ein Fünftel in der Gemeinde, fast 140 Menschen pendeln aus. Von der Umgebung kommen 35 Personen, um in St. Pankraz zu arbeiten. Hier bietet die Landwirtschaft 13 Arbeitsplätze, 2 der Produktionssektor und mit Dienstleistungen sind rund 50 Angestellte beschäftigt.[10][11]
Verkehr
R31 und Güterweg Hannes Trinkl in St. Pankraz
Nationalpark-Kalkalpenradweg (R31): Der Radweg hat seinen Startpunkt im Zentrum von St. Pankraz. Der Radweg führt durch das Tal der Teichl aufwärts nach Roßleithen und weiter nach Windischgarsten. Nach einer Fahrt über den Hengstpass endet der Radweg nach 45 km bei der Einmündung in den Hintergebirgsradweg bei Unterlaussa.
Politik
Pfarrhof und Gemeindeamt
Der Gemeinderat hat 9 Mitglieder.
Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 4 SPÖ, 3 FPÖ und 2 ÖVP.
„Von Rot und Grün geteilt durch einen blauen, silbern bordierten, schräglinken Wellenbalken, begleitet nach der Figur oben von einem silbernen Schwert, unten von einem silbernen Tannenzapfen.“
Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Rot.
Der Schrägfluss deutet auf die das Gemeindegebiet von Südosten nach Nordwesten querende Teichl. Der hl. Pankratius, Kirchenpatron und Ortsnamengeber, ist mit seinem Attribut, dem Schwert, in der oberen Hälfte des Wappens vertreten. Der mit holzigen Fruchtschuppen besetzte Tannenzapfen unterstreicht den Waldreichtum der Gemeinde mit 86 % forstwirtschaftlicher Nutzung der produktiven Fläche.[15]
Schlagersänger Ibo (1961–2000) verstarb bei einem Verkehrsunfall in der Gemeinde
Literatur
Naturraumkartierung Oberösterreich. Biotopkartierung Gemeinde St. Pankraz. Endbericht. Gutachten Naturschutzabteilung Oberösterreich. 2008, S. 1–367 (zobodat.at [PDF]).
↑Rudolf Stanzel: Pfarrkirche St Pankraz. Windischgarsten 2012.
↑Franz Staudinger: Das Wilderermuseum macht Pause. Artikel auf Mein Bezirk.at Kirchdorf vom 10. November 2020, aufgerufen am 28. Mai 2022 (Schließung 2020)