Vor der Reformation war Büddenstedt Sitz eines katholischen Pfarrers. Die erste Erwähnung der Pfarrei stammt aus der Zeit um 1220. Sie unterstand dem Archidiakon von Ochsendorf und gehörte zum Bistum Halberstadt. 1568 führte Herzog Julius im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Reformation ein,[1] infolgedessen bekam Büddenstedt 1569 einen evangelisch-lutherischen Geistlichen.[2]
Ab 1935 wurde die Ortschaft Neu Büddenstedt (später in Büddenstedt umbenannt) errichtet, als Ersatz für das zum Abriss vorgesehene Büddenstedt. Bereits 1939 hatte Neu Büddenstedt 610 Einwohner, darunter viele im Braunkohletagebau beschäftigte Katholiken. Damalige Planungen der VikarieHeilige Familie in Offleben, in Neu Büddenstedt ein katholisches Gotteshaus zu errichten, konnten durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs nicht umgesetzt werden. Nach 1945 vergrößerte sich die Zahl der katholischen Einwohner durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den Deutschen Ostgebieten sowie durch Flüchtlinge aus der Sowjetischen Besatzungszone.
1950/51 wurde die St.-Barbara-Kirche erbaut, sie gehörte zunächst zur Vikarie Offleben. 1950 wurde ihr Grundstein gelegt, und am 19. August 1951 erfolgte ihre Konsekration durch BischofJoseph Godehard Machens. 1993 wurden an die Kirche Gemeinderäume angebaut.
1996 wurde eine die katholischen Kirchen in Büddenstedt, Jerxheim, Offleben und Schöningen umfassende Seelsorgeeinheit eingerichtet. Am 1. März 1998 wurde das Dekanat Helmstedt, zu dem auch die Kirche gehörte, mit dem Dekanat Wolfenbüttel zum neuen Dekanat Helmstedt-Wolfenbüttel zusammengeschlossen. Seit dem 1. November 2006 gehört die Kirche zum damals neu gegründeten Dekanat Wolfsburg-Helmstedt, das aus den Dekanaten Wolfsburg und dem Helmstedter Teil des Dekanates Helmstedt-Wolfenbüttel entstand. Ebenfalls am 1. November 2006 entstand aus der Seelsorgeeinheit die heutige Pfarrgemeinde Maria Hilfe der Christen.[3] Am 3. März 2015 wurde die Kirche in Offleben profaniert, seitdem ist die St.-Barbara-Kirche die östlichste Kirche im Dekanat Wolfsburg-Helmstedt.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche steht auf dem Grundstück Kattreppeln 6, in rund 132 Meter Höhe über dem Meeresspiegel. Sie wurde nach Plänen von Josef Fehlig erbaut, ausgeführt als Langhausbau mit Satteldach. Im freistehenden Eingangsturm befinden sich drei Glocken. Die Kirche verfügt über rund 130 Sitzplätze, zuzüglich der zum Kirchenschiff offenen Marienkapelle mit 12 Sitzplätzen.
↑Joachim Schmid: Büddenstedt. Geschichte einer Bergbaugemeinde und ihrer Ortsteile Büddenstedt, Offleben und Reinsdorf-Hohnsleben. Gemeinde Büddenstedt (Hrsg.), Büddenstedt 2006, S. 121.
↑Bischöfliches Generalvikariat: Urkunde über die Aufhebung der katholischen Pfarrgemeinden Maria Hilfe der Christen, Schöningen, Hl. Familie, Büddenstedt-Offleben, Maria von der Immerwährenden Hilfe, Jerxheim und über die Errichtung der katholischen Pfarrgemeinde Maria Hilfe der Christen, Schöningen. Kirchlicher Anzeiger Nr. 10/2006, S. 49–51.