1952 erhielt die Kirche zur Erinnerung an das Musikkonservatorium, das sich in der Rue du Conservatoire befand, als weiteres Patrozinium das der hl. Cäcilia (um 200–ca. 230), der Schutzheiligen der Musiker.
Das Gebäude ist 50 Meter lang und 25 Meter breit. Die Höhe des Mittelschiffes beträgt 23 Meter, die Seitenschiffe haben eine Höhe von 15 Metern. Das dreischiffigeLanghaus erstreckt sich über vier Joche. Spitzbogenarkaden auf schlanken, in die Höhe strebenden Säulen aus Gusseisen trennen das Hauptschiff von den Seitenschiffen. Sie erinnern an das Refektorium des ehemaligen PrioratesSt-Martin-des-Champs, das heute zum 3. Arrondissement von Paris gehört und als Bibliothek des Conservatoire National des Arts et Métiers genutzt wird. Das Hauptschiff ist mit einem Domikalgewölbe eingewölbt, die Seitenschiffe besitzen Kreuzrippengewölbe. Aufgrund der Eisenkonstruktion ist das Gewicht der Gewölbe und die Stärke der Wände reduziert, so dass auf die in der gotischen Architektur notwendigen Strebebögen verzichtet werden kann. Der Schub der Gewölbe wird von den schmalen Kapellen aufgefangen, die sich an die Seitenschiffe anschließen und über denen eine Empore aus Gusseisen verläuft. Ein Querhaus gibt es nicht.
Mauern, Säulen und Gewölbe sind vollständig bemalt. Die Ausmalung wurde 1982–1984 restauriert.
Die Orgel wurde 1854/55 von Joseph Merklin und Friedrich Schütze geschaffen und 1995 und 2005 restauriert. Das Instrument im französischen Stil verfügt über zusätzliche Grundstimmen nach deutscher Art. Es hat 33 Register auf drei Manualen und Pedal, wobei die üblichen Trompetenregister des Grand-Orgue (Manual I) hier dem Positif (Manual II) zugeordnet sind. Die Traktur ist mechanisch, im Récit (Manual III) mit Unterstützung von Barkermaschinen.[1]
Die Fenster des Obergadens stammen von Gaspard Gsell (1814–1904). Sie stellen Szenen aus dem Leben Jesu dar, wie die Begegnung mit der Ehebrecherin oder der Verrat des Judas. Auch die großen Fenster im Chor wurden von Gaspard Gsell geschaffen. Sie stellen die Transfiguration dar sowie das letzte Abendmahl und Jesus und die Jünger im Garten Gethsemani vor der Gefangennahme Jesu.
Literatur
Georges Brunel, Marie-Laure Deschamps-Bourgeon, Yves Gagneux: Dictionnaire des Églises de Paris. Éditions Hervas, Paris 2000 (1. Auflage 1995), ISBN 2-903118-77-9, S. 228–229.
Aline Dumoulin, Alexandra Ardisson, Jérôme Maingard, Murielle Antonello: Paris D’Église en Èglise. Éditions Massin, Paris 2008, ISBN 978-2-7072-0583-4, S. 201–203.