Nach der Etablierung Ankaras als Hauptstadt und dem rasanten Stadtwachstum wuchs auch der Bedarf nach Friedhofsflächen. Dazu veranstaltete die Stadt 1935 einen internationalen Wettbewerb, den der in Ankara ansässige und tätige Architekt Martin Elsaesser gewann. Die Fertigstellung des Friedhofes wird teils mit 1938, teils mit kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges angegeben.
Der Friedhof weist als "modernes Friedhofsprojekt" für die Türkei einige Besonderheiten auf. Er ist im Vergleich zu den kargen Steppenfriedhöfen stark bepflanzt und ähnelt damit einem mitteleuropäischen Friedhof. Die Ausrichtung der Wege ist systematisch und dient der einfacheren Orientierung, welche in den Nachbarfriedhöfen schwieriger sein kann. Hierzu gibt es einen zentralen Platz mit einem Ring, von dem axial angeordnete Wege abgehen.[1]
Der Entwurf Elsaessers wurde nicht vollständig umgesetzt. So war unter anderem die Errichtung von vier Pferdestatuen von Hans Wimmer geplant, außerdem war in den von der Stadt ausgestellten Wettbewerbsbedingungen ein Kriterium die Erbauung von Gotteshäusern für nichtmuslimische Türken, da es sich um einen konfessionell gemischten Friedhof handelt. Als absolute Neuheit für die mehrheitlich muslimische Türkei war auch ein Krematorium geplant. Als einziges Gotteshaus wurde eine kleine Moschee 1962 fertiggebaut.[2]
In den späteren Jahrzehnten litt der Aufbau unter Vandalismus wegen einer naheliegenden Gecekondu-Siedlung. Daneben wurde der originale Aufbau durch Erweiterungen der Fläche verändert. Heute beherbergt sie über 200.000 Gräber. Durch ein Kiosksystem ist die Lokalisierung von Gräbern möglich.
Ausschnitt von dort bestatteten bekannten Persönlichkeiten