Sozialdemokratisches Bündnis

Sozialdemokratisches Bündnis
RSD-Gaskiya
Partei­vorsitzender Amadou Cheiffou
Gründung 15. Januar 2004
Hauptsitz Niger
Ausrichtung Sozialdemokratie
Farbe(n) orange und weiß
Sitze Nationalversammlung
1 / 171 (0,6 %)
(2020)

Das Sozialdemokratische Bündnis (französisch: Rassemblement Social Démocrate, Kürzel: RSD-Gaskiya) ist eine politische Partei in Niger.

Geschichte

Das Sozialdemokratische Bündnis entstand am 15. Januar 2004[1] unter der Führung von Amadou Cheiffou als Abspaltung von der Partei Demokratische und soziale Versammlung (CDS-Rahama). Cheiffou war zuvor stellvertretender Parteivorsitzender der von Mahamane Ousmane angeführten CDS-Rahama gewesen. Der neu gegründeten Partei wurden besonders gute Chancen in der Region Maradi zugetraut,[2] aus der Cheiffou stammt.[3] Der Beiname Gaskiya kommt aus der Sprache Hausa und bedeutet „Wahrheit“.[4]

Amadou Cheiffou trat als Kandidat des RSD-Gaskiya bei den Präsidentschaftswahlen von 2004 an und erreichte den vierten Platz hinter seinem früheren Parteikollegen Mahamane Ousmane. Bei den darauffolgenden Parlamentswahlen von 2004 erhielt der RSD-Gaskiya sieben von 113 Sitzen in der Nationalversammlung. Nachdem Staatspräsident Mamadou Tandja von der Partei Nationale Bewegung der Entwicklungsgesellschaft (MNSD-Nassara) sich beim umstrittenen Verfassungsreferendum von 2009 eine dritte Amtszeit bestätigen hatte lassen, wurden die Parlamentswahlen von 2009 von den wichtigsten Oppositionsparteien boykottiert. Der RSD-Gaskiya wurde mit 15 von 113 Sitzen in der Nationalversammlung zur zweitstärksten Partei hinter der Präsidentenpartei MNSD-Nassara. 2010 wurde Tandja bei einem Staatsstreich gestürzt. Amadou Cheiffou erhielt bei den infolgedessen anberaumten Präsidentschaftswahlen von 2011 nur noch rund vier Prozent der Stimmen. Bei den Parlamentswahlen von 2011 verfehlte der RSD-Gaskiya den Wiedereinzug in die Nationalversammlung.[5] Die Partei schloss sich noch im selben Jahr mit 32 weiteren politischen Parteien und Gruppierungen in einer Allianz zusammen, die sich auf gemeinsame Grundsätze verständigte und zusagte, die Regierung des neugewählten Staatspräsidenten Mahamadou Issoufou von der Nigrischen Partei für Demokratie und Sozialismus (PNDS-Tarayya) bei ihren Vorhaben zu unterstützen.[6] Bei den Parlamentswahlen von 2016 gewann der RSD-Gaskiya vier von 171 Sitzen in der Nationalversammlung.[7] Bei den Präsidentschaftswahlen von 2016 erhielt der Parteivorsitzende Cheiffou weniger als zwei Prozent der Stimmen.[8] Aus den Parlamentswahlen von 2020 ging die Partei mit einem von 171 Sitzen in der Nationalversammlung hervor.[9]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. CNDP – Repertoire des partis politiques legalement reconnus. (PDF-Datei) MNSD-Nassara, 25. Oktober 2013, archiviert vom Original am 17. Juni 2015; abgerufen am 16. Juni 2015 (französisch).
  2. Cassure au sein du parti de Mahamane Ousmane. Amadou Cheiffou crée son propre parti (Memento vom 29. Juni 2007 im Internet Archive). Website Afrique Express, abgerufen am 5. November 2012.
  3. Les partis politiques nigériens, leurs leaders respectifs et les pratiques politiques inavouables (Memento vom 5. Februar 2012 im Internet Archive). Website africatime.com, veröffentlicht am 1. März 2004, abgerufen am 5. November 2012.
  4. Mamoudou Gazibo: La vertu des procédures démocratiques: élections et mutation des comportements politiques au Niger. In: Roland Marchal (Hrsg.): Justice et réconciliation: ambiguïtés et impensés. Politique africaine No. 92. Karthala, Paris 2003, S. 148.
  5. Elections in Niger. African Elections Database, veröffentlicht am 30. Oktober 2011, abgerufen am 5. November 2012.
  6. Zeinabou Gaoh: Déclaration de création de la Mouvance pour la Renaissance du Niger (MRN): trente-deux partis politiques s’allient pour une bonne gestion du pouvoir. nigerdiaspora.net, veröffentlicht am 9. August 2011, abgerufen am 21. März 2020.
  7. Niger: Assemblée nationale (National Assembly). Last elections. Inter-Parliamentary Union, 2016, abgerufen am 13. März 2016 (englisch).
  8. Résultats globaux provisoires. Commission Électorale Nationale Indépendante, Februar 2016, archiviert vom Original am 23. Februar 2016; abgerufen am 13. März 2016 (französisch).
  9. Assane Soumana: Cour Constitutionnelle : Validation Et Proclamation Des Résultats Définitifs Des Élections Législatives Du 27 Décembre 2020. In: Le Sahel. 1. März 2012, abgerufen am 6. März 2021 (französisch).

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