Produziert wurde die Telenovela von der Grundy UFA TV Produktions GmbH in den Studios in Berlin-Adlershof, wie auch Verliebt in Berlin (Sat.1). In zwei Studios und einer eigens für die Telenovela errichteten Außendrehhalle von 1.400 Quadratmetern wurde in nur drei Monaten eine ganz eigene Welt geschaffen: Insgesamt 2.600 Quadratmeter beherbergten 24 verschiedene Spielorte, darunter einen kompletten historischen Marktplatz und eine Schlossruine. Allein im Bereich der Ausstattung wurden Requisiten zum Teil europaweit zusammengesucht, um die Einrichtung der bürgerlichen und adligen Welt eines vergangenen Jahrhunderts nachzuempfinden. Man kann also von der aufwendigsten Produktion einer deutschen Telenovela sprechen.
Die Dreharbeiten fanden vom 12. September 2005 bis zum 30. Dezember 2005 statt.
Die Folgenanzahl der Serie sollte sich, je nach Erfolg, von 65 bis 130 Folgen bewegen. Die Marktanteile blieben jedoch hinter den Erwartungen zurück und so kam es zum glücklichen Ende nach 65 Folgen.
Handlung
Die Telenovela spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Die junge Adlige Sophie von Ahlen besucht unerlaubt eine bürgerliche Hochzeit im städtischen Gasthof und verliebt sich dort Hals über Kopf in Max Grebe, den Sohn einer Schneiderin. Um nicht erkannt zu werden, gibt sie sich allerdings als eine Magd namens Johanna aus. Erst später sehen sich die beiden wieder und als Max einen Arbeitsplatz als Verwalter des Weinguts der von Ahlens annimmt, erfährt er von Sophies wahrer Herkunft. Da er durch Sophies Lüge enttäuscht ist, scheint die Liebe der beiden keine Zukunft zu haben.
Der Industrielle Friedrich Hartenstein versucht – mit Hilfe seines Handlangers Hans Stallkamp und des spielsüchtigen und daher finanziell von ihm abhängigen Baron Wolfgang von der Fohl – in die adligen Kreise der Stadt aufzusteigen, indem er die Mitgliedschaft in einem feudalen Zigarrenklub beantragt. Graf Otto von Ahlen, Sophies Vater, ist der Einzige, der gegen die Mitgliedschaft stimmt und somit Hartensteins Aufnahme in den Klub verhindert. Aus Rache ruiniert Hartenstein mit einem geschickten Schachzug das Weingut um sich anschließend als Retter aufzuspielen. Er gesteht Sophie seine (ehrliche) Liebe und kann in die Familie einheiraten.
Doch seine Ex-Geliebte, Baronin Valerie von Viethoff, kennt den genauen Hintergrund und es gelingt ihr, Sophie direkt vor ihrer Hochzeitsnacht mit Friedrich die gesamte Wahrheit zu erzählen. Diese ist empört und versucht zu fliehen. Auch der Graf von Ahlen wird langsam misstrauisch und beginnt nachzuforschen. Als er Hartenstein zur Rede stellt, schickt der ihm Hans hinterher, der ihn von einer Treppe stößt, so dass der Graf sich das Genick bricht. Sophie versucht erneut, zu fliehen, aber sie hat keine Chance, Friedrich findet sie bei Max’ Mutter Lotte in der Schneiderei, holt sie sich zurück und sperrt sie in seinem Stadtkontor ein. Max erfährt davon und bedroht Friedrich mit einem Gewehr. In dem Moment erfährt er, dass Friedrich sein nie gekannter, leiblicher Vater ist. Er lässt das Gewehr sinken; ein Schuss fällt.
Valerie hat Friedrich erschossen. Dessen Handlanger Hans rächt diesen Mord direkt, indem er Valerie erstickt. Max und Sophie sind gerettet und auch Sophies Tante Magda hat nichts mehr gegen eine Hochzeit. Auch Max’ Freund Benedikt, der zwischenzeitlich für Max in den Krieg zog, kehrt zurück und heiratet Sophies Kammermädchen Rike.
Die erste Folge wurde am 8. November 2005 im Vorabendprogramm auf ARD gesendet. Diese um 18.50 Uhr gesendete Folge sahen insgesamt 2,91 Millionen Zuschauer bei 11,6 Prozent Gesamtmarktanteil. In der werberelevanten Zielgruppe waren es 1,07 Millionen bei 12,1 Prozent.[1]
Am 9. Dezember 2005 wurde bekannt, dass die Serie wegen schlechter Quoten nicht fortgesetzt wird und noch bis zum Beginn der Olympischen Winterspiele 2006 ausgestrahlt wird.[2]
Der österreichische Privatsender ATVplus strahlte die Serie ebenfalls aus. Außerdem wurden sonntags in einigen dritten Programmen (MDR, NDR und WDR) die Höhepunkte der Woche, eine 25 Minuten lange Zusammenfassung, gezeigt.
Kritik
„[...] Denn auch wenn die ARD behauptet, daß ihre neue Serie „Sophie - Braut wider Willen“ im ausgehenden 19. Jahrhundert spielt, lebt Sophie doch eigentlich in einer Welt, die uns viel vertrauter ist: in diesem fiktiven Früher der Werbefernsehfiktion, in der es noch echte Märkte, urige Wohnstuben und ehrliches Handwerk gibt, in der die Kleider seidig sind, die Gesichter makellos und die Gefühle rein. Und bei aller behaupteten Liebe zum historischen Detail fehlt auf den herrschaftlichen Tischen im Gutshof von Ahlen doch eigentlich der Teller mit den Rocher-Kugeln, um das Szenenbild wirklich authentisch zu machen. [...] Und während sich alle um sie herum mit ihren großen Koteletten und wallenden Kleidern steif und fremd in dieser künstlichen Welt bewegen, die in jeder einzelnen Sekunde nach einem Fernsehstudio aussieht, wirkt Catterfeld, als sei das ihr natürlicher Lebensraum. (Allerdings ist schwer zu sagen, ob das dieses Vorabendmärchen als einziges erträglich oder vollends unerträglich macht.)“