Silkeborg–Kjellerup–Rødkærsbro Jernbane (SKRJ) war eine private dänischeEisenbahngesellschaft. Sie betrieb eine Bahnstrecke zwischen Silkeborg und Rødkjærsbro in der heutigen Region Midtjylland, die in zwei Teilstücken zwischen 1912 und 1924 eröffnet wurde. Die Einstellung der Strecke erfolgte am 31. März 1968.
Auf dieser gesetzlichen Grundlage wurde die Rødkjærsbro–Kjellerup Banen gegründet, die die Strecke zwischen Rødkjærsbro und Kjellerup erbaute und am 23. Juli 1912 für den öffentlichen Verkehr freigab. Für den Betrieb wurden drei Dampflokomotiven aus Deutschland beschafft, zudem gehörten zur Erstausstattung der Bahn drei zweiachsige Personenwagen, ein zweiachsiger Post- und Gepäckwagen sowie vier offene und sechs geschlossene Güterwagen, davon zwei mit Bremserhaus.[2]
In Silkeborg herrschte Unzufriedenheit, denn Kjellerup war wirtschaftlich mehr in Richtung Viborg ausgerichtet. Mit dem Eisenbahngesetz vom 20. März 1918 erging der Beschluss, die Strecke bis Silkeborg zu verlängern. Diese wurde am 1. August 1924 eingeweiht und gleichzeitig die Gesellschaft in Silkeborg–Kjellerup–Rødkærsbro Jernbane umbenannt. Das Gesetz legte fest, dass die Erweiterung der Strecke über Hindbjerg, Hinge und Lysbro führen müsse. In Kjellerup wurde die Linienführung in Richtung Funder über Vinderslev und Kragelund geplant. In Funder bestand seit 1920 eine Verbindung mit der Diagonalbanen nach Esbjerg. Die im Gesetz beschriebene Variante setzte sich durch, jedoch ergab dies eine kurvenreiche Strecke mit Haltestellen an Orten ohne größere Bedeutung. Erst 1949, als die SKRJ den Busbetrieb Viborg–Kjellerup–Silkeborg übernahm, bekam Kjellerup eine relativ direkte Verbindung mit Silkeborg.
Für den nun umfangreicheren Betrieb wurden neben den drei von Rødkjærsbro–Kjellerup Banen übernommenen Lokomotiven und Wagen weitere Fahrzeuge beschafft.
Heusinger-Steuerung, Turbo-Generator für elektrische Zugbeleuchtung, 1941–42 verliehen an DSB, am 30. Mai 1953 Unfall durch einen Dammrutsch bei Hinge, ausgemustert 1953, verschrottet 1954
8
Tenderlok
1 C
Henschel & Sohn, Kassel
20499 1925
Heusinger-Steuerung, Turbo-Generator für elektrische Zugbeleuchtung, 1953 von Varde–Nørre Nebel Jernbane (VNJ) gekauft, 1968 ausgemustert
1925 begannen erste Versuche, den Personenverkehr mit Triebwagen durchzuführen. Es wurde ein vierachsiger Dieseltriebwagen von Triangel beschafft, dessen Unterbau von der Deutsche Werke Kiel AG geliefert wurde. Er wurde nur ein Jahr eingesetzt und 1930 verkauft. Vier weitere Triebwagen des gleichen Herstellers wurden zwischen 1927 und 1968 in unterschiedlichen Zeiträumen eingesetzt. Einer dieser Triebwagen wurde 1956 in eine Diesellokomotive für den Güterverkehr umgebaut. Ab 1948 trugen drei vierachsige Scandia-Triebwagen die Hauptlast des Personenverkehrs.[5]
Bauwerke
Alle Haltestellen zwischen Rødkærsbro und Kjellerup hatten gemauerte Schuppen, zwischen Silkeborg und Kjellerup wurden Holzhütten errichtet. Alle Bahnhofsgebäude der Strecke sind erhalten geblieben.[6]
Zu Beginn befanden sich Werkstatt und Lokschuppen sowie die Verwaltung in Kjellerup. Nach der Erweiterung der Strecke wurde in Silkeborg ein dreiständiger Lokschuppen mit Drehscheibe und Bekohlungsanlage gebaut.
Der Betriebsleiter war Schatzmeister, Buchhalter und Bahnhofsvorstand von Kjellerup. Die Werkstatt und die Verwaltung wurden am 1. April 1930 nach Silkeborg verlegt. Nach 1924 war der Betriebsleiter nicht mehr Bahnhofsvorstand. Der Bahnhof Kjellerup wurde von einem Oberassistenten des Betriebsleiters bis 1931 verwaltet, dem ein eigener Bahnhofsvorstand zugeordnet war. Alle übrigen Stationen waren sogenannte Frauen-Stationen (dänisch"kone-stationer"), die von weiblichen Expediteuren bedient wurden.
Die betrieblichen Aufgaben in Rødkærsbro und in Silkeborg wurden vom Personal der Danske Statsbaner durchgeführt. In Silkeborg war für das Gleis der SKRJ im DSB-Bahnhof kein Platz, so dass die Züge auf einem eigenen Bahnsteig am Drewsensvej abgefertigt wurden.
In den letzten beiden Betriebsjahren der Aarhus–Hammel–Thorsø Jernbane 1955 und 1956 hatte diese mit der SKRJ eine gemeinsame Verwaltung in Silkeborg. Ab 1963 hatte SKRJ eine gemeinsame Verwaltung mit Randers–Hadsund Jernbane, zuerst in Randers und von 1966 in Silkeborg, von wo aus die Liquidation bis 1977 durchgeführt wurde. Während dieses Verfahrens gab es einen vergeblichen Versuch, den Streckenabschnitt Rødkærsbro–Kjellerup für Güterzüge zu erhalten.
Vom Bahndamm der Strecke sind 18 Kilometer erhalten, davon sind elf Kilometer der Rad- und Wanderweg Kjellerupstien zwischen Lysbro und Lemming. Im ehemaligen Lokschuppen von Kjellerup befindet sich ein Feuerwehrmuseum.