Schilderungen seiner Person sind durch die Königssagen in der Heimskringla und der Fagrskinna überliefert. Diese fußen zum Teil auf dem heute verlorengegangenen Werk Hryggjarstykki von Eiríkr Oddsson.[1]
Der Heimskringla zufolge wurde Harald Gille, seit 1130 König von Norwegen und seit seinem Sieg über Magnus IV. 1135 Alleinherrscher, von einer Schar um Sigurd Slembe in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember 1136 im Bett getötet. Slembe behauptete, ein Bruder von Harald Gille zu sein, und ließ sich in der Folge selbst zum König ausrufen. Allerdings wurden noch 1136 Harald Gilles Söhne Sigurd Munn und Inge Krogrygg, beide noch kleine Kinder, zu Königen ausgerufen.
Slembe verband sich mit Magnus dem Blinden; die beiden wollten sich als Könige bestätigen lassen. Später hielten sich Slembe und Magnus in Dänemark auf. Im Sommer 1138 besiegte Sigurd Slembe in Lister Beintein Kolbeinson, einen tapferen Höfling von König Inge. Darauf wurde Sigurd Slembe von König Inge über das Meer verfolgt; über den folgenden Winter versteckte er sich in einer Höhle an einem Fjord.
Im Spätherbst 1139 kam Sigurd Slembe zusammen mit Magnus dem Blinden mit 30 Schiffen aus Dänemark in Norwegen an. König Inge und König Sigurd verfolgten die Flotte mit zwanzig großen Schiffen. Es kam zur Schlacht bei Holmengrå (Hvaler kommune in Østfold am äußersten Ende des Oslofjordes), die zugunsten der beiden jungen Könige ausging. Magnus und der Großteil der Schiffsbesatzungen von Magnus und Sigurd wurden getötet; Sigurd Slembe wurde gefangen genommen, gefoltert und schließlich getötet.
Rezeption
Die 1862 entstandene Dramentrilogie Sigurd Slembe (dt. unter gleichem Titel 1903) des norwegischen Dichters und Nobelpreisträgers Bjørnstjerne Bjørnson widmet sich Slembes Leben. Der norwegische Komponist Johan Svendsen (1840–1911) schrieb 1871 eine Ouvertüre für Orchester (opus 8) zu Björnsons Drama. Diese kam am 12. Dezember 1871 in Leipzig zur Uraufführung.[2]
Snorri Sturluson: Heimskringla: “Die Geschichte von Magnus dem Blinden und Harald Gilli.” und “Die Geschichte von König Ingi”. In: Felix Niedner (Übs.) Snorris Königsbuch Bd. 3. (Darmstadt 1965) S. 245–313.