Yumiko Shiina wurde in der Präfektur Fukuoka als Tochter von Kōtarō Shiina, Angestellter eines Ölunternehmens und Akiko Shiina, einer Hausfrau geboren. Yumiko litt seit ihrer Geburt unter einer Krankheit, durch die die Speiseröhre in Richtung des Magens immer enger wird, was zu vielen Operationen geführt hat. Die Operationen hinterließen zahlreiche Narben auf ihren Schulterblättern.
Ihr Verständnis für Kunst begann mit dem Interesse ihres Vaters an Jazz und Klassischer Musik. Ihre Mutter studierte am College als Hauptfach Tanzen und Ballett. In Yumikos Elternhaus befand sich Musik aller Art sowie ein Klavier und eine Gitarre. Ihr Vater las außerdem sehr viele Musikmagazine. Sie begann schon mit fünf Jahren Klavier zu spielen und lernte klassisches Ballett.
In ihrer frühen Kindheit war Yumiko ein sehr kontaktfreudiges Mädchen, sie wurde jedoch immer schüchterner und stiller. Die Bedeutung ihres Künstlernamen Ringo ist übersetzt Apfel, als Anspielung auf ihren roten Kopf, als sie sich ihrer Schulklasse vorstellte.
Im Alter von 15 Jahren arbeitete sie in mehreren Bands, sowie als Solo-Künstlerin. 1995 bekam sie eine Anerkennung beim Teens Music Festival als ein Mitglied der Girlgroup Marvelous Mables. Später bekam sie einen Award of Excellence als Solokünstlerin in den Finals des annual Music Quest.
Solokarriere
Ihre erste offizielle Single wurde im Mai 1998 veröffentlicht unter dem Namen Kōfukuron (Theorie des Glücks). Das Debütalbum Muzai Moratorium erschien im Februar 1999 und wurde sowohl von Kritikern, als auch vom Publikum gelobt. Das zweite, etwas rockigere Album Shōso Strip (März 2000) wurde ebenfalls ein mit Preisen ausgezeichneter Erfolg und verkaufte sich über 2.000.000 mal. Es folgten zahlreiche Tourneen, bis sie 2001 eine schwangerschaftsbedingte Auszeit nahm. Ein Jahr später veröffentlichte sie das Doppelalbum Utaite Myōri, welches ausschließlich Coversongs enthält (darunter Ich liebe Dich von Edvard Grieg, das sie auf Deutsch singt), sowie ein Duett mit der bekannten Popsängerin Hikaru Utada. Im Februar 2003 erschien schließlich ihr letztes Album Karuki Zamen Kuri no Hana, in dessen 45 Minuten Sheena Ringo endgültig die Grenzen des konventionellen Pop überschreitet.
Sheena Ringos Musikstil gilt als vielseitig und einzigartig. Anleihen aus Jazz, Swing, Punk, Klassik und Rock werden aufgearbeitet und mit farbigen Harmonien und experimentellen Klangeffekten zu einem ganz eigenen Klang vermischt, wobei harte E-Gitarren ebenso zum Einsatz kommen wie eine klassische Big Band, ein Symphonieorchester (ganz ohne Beat) oder gar die Stimme einer Flughafenansage. Im Gegensatz zur Mode vieler japanischer Musiker verzichtet Sheena Ringo meist darauf, einzelne englische Zeilen einzustreuen, stattdessen findet man Lieder, die ganz auf Englisch (z. B. Stem) oder auch Deutsch und Französisch gehalten sind (letztere allerdings nur auf ihrem Coveralbum). Ihr Markenzeichen ist dabei eine wandlungsfähige Stimme mit einem für japanische Verhältnisse exzessiv gerolltem „r“.
Um ihre Musik einem Genre zuteilen zu können, schuf sie ganz einfach ihr eigenes und bezeichnete es als Shinjuku-kei, also als „Shinjuku-Stil“, als Parodie auf Shibuya-kei.
In der Allgemeinheit wird sie aber nach wie vor als Rock-Künstlerin angesehen.
Im Alter von 24 heiratete Sheena den Gitarristen Junji Yayoshi und bekam ein Kind mit ihm, ließ sich jedoch bereits 14 Monate später wieder scheiden. Zum Ende des ersten Teils ihrer Solokarriere verzichtete sie auf ihre Markenrechte und veröffentlichte Ringo no Uta, einen musikalischen Querschnitt durch ihre Karriere.
Am 31. Mai 2004 gab Ringo bekannt, nicht länger als Solosängerin zu arbeiten und gründete die Band Tokyo Jihen (auch Tokyo Incidents genannt), mit der sie auf ihrer Abschiedstournee tourte (verewigt auf der Electric Mole-DVD). Während das erste Album der Band Kyoiku noch Rock mit leichten Jazz-Einflüssen beinhaltete, schlug das zweite Album Otona mit neuer Besetzung den Weg des Jazz Rock ein. Ende September 2007 erschien das Album Variety, welches sich – laut Angaben Sheena Ringos – anders als die beiden Vorgänger mehr als Pop-Album denn als Rock- oder Jazz-Platte versteht.
Anfang 2007 kündigte Sheena Ringos ein Solo-Comeback an – zunächst mit einer nur digital veröffentlichten Single Karisome Otome (DEATH JAZZ VER.) (in Kooperation mit Soil & „Pimp“ Sessions), kurz darauf jedoch auch mit einer Maxi-Single (Kono Yo no Kagiri) und einem Album (Heisei Fūzoku) – beide entstanden in Zusammenarbeit mit Violinist Saito Neko, Shiina Junpei, Sheena Ringos Bruder, fungierte für Kono Yo no Kagiri als Duettpartner.
Außerdem gilt Heisei Fūzoku als inoffizieller Soundtrack zum Spielfilm Sakuran, zu dem sie die Filmmusik komponierte.
Zeitgleich mit dem Album wurde auch eine Live-DVD veröffentlicht – später dann noch eine DVD-Version des Albums, das eine höhere klangliche Qualität und „visuelle Begleitung“ zu den einzelnen Liedern bietet.
Gesangs- und Songwriting-Stil
Sheena ist eine versierte Musikerin und Songwriterin, die Musik aus zahlreichen Genres schreibt. Sie ist bekannt für ihre Exzentrizität, das Rollen ihrer "R" und das Erstellen von Musikvideos mit auffälliger Grafik.
Sie bewunderte die Stimme von Eddi Reader, fühlte jedoch, dass ihre eigene Stimme nicht so klar war und heiser klang. Sie bewunderte Janis Ians Gesang und schrieb "Seventeen" als Hommage an Ians "At Seventeen". Sie berichtete später über "Love Is Blind". Sie hört viele Musikgenres. Zum Zeitpunkt ihres Debüts hat sie zehn eng geschriebene Seiten mit Listen ihrer Lieblingsmusiker. Dazu gehörten verschiedene Genres wie klassische Musik, japanische und amerikanische Popmusik aus den 1950er und 1960er Jahren, zeitgenössischer Rock und die lokale Band Fukuoka.
Sie spielt hauptsächlich Rhythmusgitarre, aber sie spielt auch andere Musikinstrumente. Während Live-Shows spielt sie manchmal Klavier und gelegentlich Bassgitarre. Während der Aufnahme spielt sie manchmal Klavier und Schlagzeug und verwendet gelegentlich ungewöhnliche Musikinstrumente wie eine Melodica und eine Shamisen.
Künstlername
Bei ihrem Vorsprechen 1996 stellte sie sich erstmals als "Sheena Ringo" vor. "Ringo" bedeutet auf Japanisch "Apfel". Sie sagte, dass "Ringo" von ihrem Spitznamen in der Klasse herrührte, als sie in der Öffentlichkeit oft rot wurde, und vom Schlagzeuger der Beatles, Ringo Starr.
Sie erklärte kürzlich, dass sie der Benennung des Pseudonyms ihres Lieblings-Manga-Künstlers Sensha Yoshida folgte. Sein Vorname ist nur ein Name eines Objekts wie Ringo ("Sensha" bedeutet in diesem Fall auf Englisch "Panzer"). Sie dachte, dass diejenigen, die ihren Namen hörten, davon schockiert sein würden. [8]