Das Unterhaus ist die aus 190 Mitgliedern bestehende Abgeordnetenkammer(Cámara de Diputados). Senat und Abgeordnetenkammer bilden zusammen den Nationalen Kongress (Congreso Nacional), der die gesetzgebende Gewalt (Legislative) des Staates innehat.
Zusammensetzung und Befugnisse des Senats sind im dritten Titel, Kapitel 1, Abschnitt I, Art. 78–80 der dominikanischen Verfassung festgelegt.[2] Das Mindestalter für eine Kandidatur beträgt 25 Jahre, und der Kandidat muss mindestens in den letzten fünf Jahren vor der Wahl in der Provinz, die ihn wählt, gewohnt haben. Der Senat hat verschiedene exklusive Befugnisse. Darunter sind die Zustimmung zu Verträgen, Darlehen und Verträgen als Bedingung für deren Ratifizierung, die Ernennungen für die Rechnungskammer, die Zentrale Wahlkommission (Junta Central Electoral) und von Botschaftern. Gesetze, die die Abgeordnetenkammer verabschiedet, werden dem Senat zur Genehmigung und bei Zustimmung danach dem Präsidenten zur Prüfung vorgelegt.
Der Senat genießt wegen seiner geringeren Größe und der bundesstaatlichen Wahlkreise ein höheres Prestige als die Abgeordnetenkammer. Er tagt im Westflügel des Palacio del Congreso Nacional in Santo Domingo, die Abgeordnetenkammer im Ostflügel.
Der Senat besteht seit der Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik, 1844. Er hieß bis 1854 Consejo Conservador, seither Senado.[3]
Die Wahlen finden normalerweise am dritten Sonntag im Mai zusammen mit der Präsidentschaftswahl statt, mussten 2020 aber wegen der COVID-19-Pandemie auf den 5. Juli 2020 verschoben werden. Der regierende Partido de la Liberación Dominicana von Präsident Danilo Medina verlor dabei rund die Hälfte seiner Mandate im Kongress, womit die 16-jährige Herrschaft des PLD endete. Der oppositionelle Partido Revolucionario Moderno (PRM) gewann mit Luis Abinader die Präsidentschaft sowie die absolute Mehrheit der Sitze im Senat (18 von 32 Sitzen, davon PRM 17) und einschließlich der Wahlallianzen auch in der Abgeordnetenkammer (98 von 190 Sitzen, davon PRM 86, nach Parteiwechseln sogar 101 Sitze, davon PRM 88). Nach einem Übertritt vom Bloque Institucional Socialdemócrata (BIS) zum PRM erhöhte sich die Anzahl der Sitze der Regierungsparteien im Senat auf 19 von 32 Sitzen (davon PRM 18).[4]
Die Gründe für den Niedergang des PLD sehen Beobachter vor allem in verschiedenen Korruptionsskandalen und im Versuch des Staatspräsidenten Danilo Medina, die Verfassung zu ändern, um eine erneute Wiederwahl zu ermöglichen, was zum Zerwürfnis mit dem Partei- und früheren Staatspräsidenten Leonel Fernández und zur Abspaltung seiner neuen Partei Fuerza del Pueblo führte.[5]
2010 wurde die Amtszeit des Parlaments auf sechs Jahre ausgedehnt, damit die Wahlen wieder gemeinsam mit der Präsidentschaftswahl durchgeführt werden können. Die Amtszeit des Präsidenten war 1994, nach der umstrittenen Wahl von Joaquín Balaguer gegen José Francisco Peña Gómez, auf zwei Jahre verkürzt worden, danach fanden die Präsidentschafts- und die Parlamentswahlen somit getrennt, je alle zwei Jahre, statt.[6]
2
Nach der Wahleinschreibung traten die Senatoren Bautista Rojas (Hermanas Mirabal), David Sosa (Dajabón) und Virgilio Cedano (La Altagracia) vom PRSC zur FP über, der Senator Antonio Marte (Santiago Rodríguez) wird zudem, obwohl nicht vom PRSC übergetreten, zur FP gezählt; der PRSC hält also noch 2 Sitze (Carlos Gómez, Espaillat, und Ramón Genao, La Vega).[7]
3
Nach der Wahl traten die Senatoren Dionis Sánchez (Pedernales), Félix Bautista (San Juan)[8] und Franklin Peña (San Pedro de Macorís)[9] vom PLD zur FP über; der PLD hält also noch 3 Sitze, die FP nun, zusammen mit den Übertritten von PRSC und BIS sowie Antonio Marte (Santiago Rodríguez), 9.
4
Der Senator José Castillo (San José de Ocoa) trat vom BIS zur FP über; der BIS hält also keinen Sitz mehr.[7]
5
2001 bzw. 2002 wurden die Provinzen Santo Domingo (durch Abspaltung vom Distrito Nacional) und San José de Ocoa (durch Abspaltung von der Provinz Peravia) geschaffen, womit sich die Anzahl der Senatoren auf 32 erhöhte.